Während Kiel-Trainer Marcel Rapp nach dem 1:1 beim HSV lediglich Neumann für Rupp brachte, veränderte Dresdens Coach Alexander Schmidt seine Startelf nach dem 0:1 gegen Sandhausen dreimal: Becker, Will und Königsdörffer ersetzten Aidonis, Herrmann und Chris Löwe.
Der 13. Spieltag
Mit zuletzt je vier Spielen hintereinander ohne Sieg standen beide Mannschaften unter Druck. Vielleicht, weil es für die Gäste sogar nur Niederlagen mit einem Torverhältnis von 0:8 gesetzt hatte, starteten sie überaus defensiv. Dynamo ließ sich zu Beginn weit nach hinten fallen und überließ der KSV Holstein mehr vom Ball. Und die Hausherren wussten damit durchaus was anzufangen.
Dresden eiskalt, Mühling scheitert vom Punkt
Geduldig und spielfreudig fanden sie Lücken in der ansonsten stabilen Dynamo-Defensive. Zu oft jedoch ließen die Störche die letzte Präzision vermissen und verfehlten das Tor in aussichtsreichen Positionen deutlich und überhastet. Dresden hingegen meldete sich über einen der zwar wenigen, aber gefährlichen Nadelstiche an, als Will mit seinem tollem Fernschuss am stark parierenden Dähne scheiterte (24.).
Dresden blieb aber am Drücker. Zunächst verfehlte Becker knapp (27.), nur fünf Minuten später jubelte Dynamo dann doch: Eine Hereingabe von Königsdörffer machte Lorenz unfreiwillig nochmal scharf und spielte direkt in die Füße von Mörschel, der den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 in die Maschen jagte. Die Chance auf den frühen Ausgleich bot sich den Störchen dann aus elf Metern: Nachdem Sollbauer im Laufduell mit Mühling der Ball aus kurzer Distanz an den Arm geprallt war, gab Schiedsrichter Florian Heft den umstrittenen Strafstoß (44.). Doch Mühling scheiterte am stark parierenden Broll (45.+1).
Kiels magische 96 Sekunden
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs blieb Kiel der Treffer zunächst verwehrt. Der eingewechselte Reese scheiterte wie Pichler knapp (47., 50.). Dann wurde es hektisch: Schröter und Herrmann (58., 60.) sowie Holtby vergaben beste Chancen auf einen Treffer für die eigenen Farben (59.). Fünf Minuten später durften sich die Kieler aber erneut vom Punkt versuchen. Der eingewechselte Aidonis hatte zuvor ungeschickt Neumann getroffen (64.). Und anders als Vorgänger Mühling überwand Pichler Broll und erzielte den Ausgleich (65.).
Nur eine Zeigerumdrehung später fanden sich die Störche erneut in einer Jubeltraube wieder: Reese veredelte mit seiner Direktabnahme im Strafraum eine toll herausgespielte Chance und brachte die KSV Holstein in Führung (66.). Gerade mal 96 Sekunden brauchten die Gastgeber, um das Spiel zu drehen. In der Folge war wieder Dresden gefragt. Engagiert versuchte Dynamo in der Schlussphase, die drohende fünfte Liganiederlage in Folge abzuwenden. Offensiv fiel den uninspirierten Sachsen gegen leidenschaftlich verteidigende Hausherren aber wenig ein, sodass es letztlich beim 2:1 für Kiel blieb. Rapp fuhr somit in seinem vierten Spiel als Störche-Coach den ersten Dreier ein, während die Lage für Dresden immer düsterer wird.
Die Kieler sind nach der Länderspielpause in Heidenheim zu Gast (21. November, 13.30 Uhr). Dresden misst sich gleichzeitig mit Fortuna Düsseldorf.