Bochums Trainer Thomas Reis veränderte seine Startelf nach der 2:3-Niederlage in Hoffenheim nur auf einer Position: Förster feierte für den VfL sein Startelf-Debüt und ersetzte Osei-Tutu.
Bayern-Coach Julian Nagelsmann musste seine Anfangsformation erstmals in der noch jungen Saison verändern: de Ligt stand zum ersten Mal in der Bundesliga von Beginn an auf dem Feld und rückte für Davies (muskuläre Probleme) in die erste Elf. Des Weiteren ersetzten im Vergleich zum 2:0-Erfolg gegen Wolfsburg Sané und Coman (nach abgesessener Rot-Sperre) Musiala (Zerrung) sowie Gnabry (angeschlagen auf der Bank).
Sané erzielt frühe Führung
Bundesliga, 3. Spieltag
Die Bochumer, die im vergangenen Heimspiel den Rekordmeister bezwangen, versteckten sich in der Anfangsphase nicht und pressten hoch. Doch dann wurden die Gastgeber früh kalt erwischt. Nach einem klasse Angriff, den Sané selbst eingeleitet hatte, hämmerte der Außenspieler die Kugel von der Strafraumkante ins rechte Kreuzeck (4.).
In der Anfangsphase sollte der deutsche Nationalspieler noch häufiger im Mittelpunkt stehen. Zunächst kam aber der VfL zu einem guten Abschluss durch Zoller, der aber nur de Ligt anschoss (7.). Der 31-Jährige arbeitete gemeinsam mit Sturmpartner Hofmann viel und setzte oft auch Neuer unter Druck. Einmal wäre der Plan fast aufgegangen - allerdings kontrollierte Asano den misslungenen Abschlag des FCB-Schlussmanns nicht (16.). Auf der Gegenseite verhinderte Riemann bei einem Sané-Distanzschuss zuvor aber noch einen höheren Rückstand (10.).
De Ligt trifft beim Startelf-Debüt
Im weiteren Verlauf zeigte sich der Unterschied zwischen den beiden Teams im Hinblick auf die Effizienz und Fehlerquote. Während Losilla die beste Chance der Gastgeber vergab (23.), köpfte de Ligt, nachdem Riemann eine Ecke unterlaufen hatte, zum 2:0 ein (25.). Nach kurzem Check wegen eines vermeintlichen Handspiels war klar, dass der Innenverteidiger sich gleich bei seinem Startelf-Debüt in die Torschützenliste eingetragen hatte.
Der VfL-Schlussmann war aber nicht der einzige Spieler seines Teams, der die Bayern einlud. Gamboa wollte zu Riemann zurückköpfen, der Ball landete aber vor den Füßen von Müller. Den Schuss des Offensivmanns hielt Riemann noch, gegen den Abstauber von Coman war er dann machtlos (33.). Für die Bochumer kam es vor der Pause noch bitterer. Nachdem Manés "erster" Treffer aufgrund seines Handspiels richtigerweise nach Studium der Videobilder zurückgenommen wurde (40.), schlug der Senegalese kurze Zeit später zu: Er ließ Janko mit einem Haken aussteigen und schloss zum 4:0-Pausenstand trocken ab (43.).
Drei Treffer in Halbzeit zwei
Die zahllosen Gegentore hielten die Bochumer nach Wiederanpfiff nicht davon ab, von ihrer Taktik Abstand zu nehmen. Weiterhin igelten sie sich nicht in der eigenen Hälfte ein. Doch die Bayern waren im Passspiel viel zu sicher und kreierten auch in Durchgang zwei viele Chancen: Kimmich vergab die erste nach der Pause (52.). Besser als der Sechser machte es dann wieder Mané. Nach einem Foul von Janko an Coman in Bochums Strafraum, blieb der Stürmer vom Punkt cool (59.).
Im weiteren Verlauf rotierte Nagelsmann kräftig. Obwohl die Münchner etwas das Tempo rausnahmen, erzielten sie noch zwei weitere Tore. Gamboa grätschte die Kugel bei seinem Rettungsversuch ins eigene Tor (69.) und Gnabry sorgte mit einem strammen Schuss für den 7:0-Schlusspunkt (76.).
Neun Zähler und eine Tordifferenz von +14
Durch das 7:0 ist dem FC Bayern die Revanche für die Niederlage in der Vorsaison gelungen - wie schon im Hinspiel in der vergangenen Saison kassierten die Bochumer, die weiterhin punktlos sind, sieben Gegentreffer. Die Münchner blieben damit weiterhin als einziges Team ohne Punktverlust, verteidigten die Tabellenführung und stellten einen neuen Startrekord auf: Nie zuvor gewann ein Bundesliga-Team die ersten drei Partien mit einer Tordifferenz von +14.
Für den VfL Bochum geht es bereits am Freitag weiter. Das Team aus dem Ruhrgebiet gastiert um 20.30 Uhr beim SC Freiburg. Die Bayern empfangen einen Tag später Borussia Mönchengladbach zum Abendspiel (18.30 Uhr).