St. Paulis Coach Timo Schultz nahm nach dem bitteren 2:3 auf Schalke, das alle Aufstiegshoffnungen der Hamburger zerstörte, sieben personelle Wechsel vor: Torhüter Vasilj stand wieder in der Startelf und verdrängte Smarsch. Außerdem wurden Beifus (Rot-Sperre), Paqarada (Bank), Aremu (5. Gelbe Karte), Benatelli (Bank), Matanovic (Gelb-Rot-Sperre) und Kyereh (5. Gelbe Karte) durch Ziereis, Ritzka, Buchtmann, Daschner, Amenyido und Dittgen ersetzt.
Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune nahm im Vergleich zum 2:1 gegen Darmstadt sechs Startelf-Änderungen vor: Wolf ersetzte Kastenmeier im Tor. Außerdem spielten Oberdorf, Koutris, Prib, Narey und Hennings - der sein 200. Pflichtspiel für Düsseldorf bestritt - anstelle von Gavory, Piotrowski (beide Bank), Appelkamp (muskuläre Probleme, nicht im Kader), Peterson und Iyoha (beide Bank).
St. Pauli legt munter los - Ritzka hat die beste Chance
Der 34. Spieltag
St. Pauli hatte zwar noch eine rechnerische Chance auf den Aufstieg, hätte dafür aber utopische 18 Tore aufholen müssen, um noch Platz drei zu erreichen. Die zuvor zwölfmal ungeschlagenen Gäste aus dem Rheinland sind bereits seit Ende April gerettet - entsprechend war der sportliche Wert der Partie überschaubar. Bei hervorragenden Bedingungen und stimmungsvoller Kulisse, das Millerntor-Stadion war ausverkauft, schenkten sich beide Teams trotzdem wenig.
Die Hausherren starteten etwas besser in die Partie, Hartel erlief einen hohen Steilpass in die Spitze - ein Angriffsmuster, das sich bei St. Pauli öfter wiederholen sollte -, sein Schuss aus spitzem Winkel wurde im letzten Moment geblockt (4.). Danach blieben die Gastgeber etwas aktiver, zwingende Chancen sprangen nicht heraus.
Düsseldorf, das früh auf den nach einem Zusammenprall im Gesicht verletzten Klarer verzichten musste (14., Piotrowski kam rein), brauchte Zeit, um offensiv mal vorstellig zu werden: Klaus' Drehschuss kam nicht durch, Koutris' Schuss mit der Fußspitze fing Vasilj mühelos (beide 25.).
Die beste Chance des ersten Durchgangs hatte schließlich Ritzka auf dem Fuß, der Wolf mit einem Volley-Abnahme aus dem Rückraum zu einer starken Parade zwang (38.). Kurz vor der Pause köpfte Irvine den Ball nach Hartel-Hereingabe vorbei (45.+2). Mit 0:0 ging es in die Pause.
Hartel durchbricht die Lethargie
Nach dem Seitenwechsel begann das Spiel schleppend, beide Seiten erspielten sich kaum Chancen, zwingende Möglichkeiten in den Strafräumen gab es nicht. So dauerte es 20 Minuten, bis Hartel die Lethargie der zweiten Hälfte durchbrach: Nach Amenyidos gekonnter Ablage nagelte der 26-Jährige den Ball aus rund 18 Metern unhaltbar ins rechte obere Eck (65.). Kurz danach lag der Doppelschlag in der Luft, doch Buchtmanns Freistoß, der wohl den Weg ins Tor gefunden hätte, wurde noch von der Mauer abgefälscht (69.).
Auch durch einige Auswechslungen bedingt, unter anderem wurden Ziereis und Buchtmann emotional verabschiedet (beide verlassen den Klub im Sommer), kam kein echter Spielfluss auf. Nach Dittgens Gewaltschuss aus spitzem Winkel (82., Wolf parierte), setzte Dzwigala den Schlusspunkt. Der Joker köpfte nach Hartels Eckball-Hereingabe ins linke Eck - 2:0 (83.). Dabei blieb es bis zum Schluss.
St. Pauli beendet die Saison damit auf Rang fünf, drei Zähler hinter den Aufstiegsrängen. Düsseldorfs Serie von zwölf Spielen ohne Sieg findet zum Saisonabschluss ein Ende - Cheftrainer Thioune hat damit sein erstes Spiel als Coach der Rheinländer verloren. Die Fortuna steht in der Endabrechnung auf Rang 10.
Beginn der neuen Saison der 2. Bundesliga ist am 15. Juli 2022