Stark abgebaut: Mainz (li., Feulner) ließ sich von Offenbach (Torschütze Judt) nach gutem Beginn den Schneid abkaufen. dpa
Nach dem 1:3 beim FC St. Pauli nahm OFC-Coach Wolfgang Frank zwei Änderungen vor. Für Sidney rückte Pinske ins Team, für Epstein stürmte Türker. Bei Mainz lief Jovanovic für Borja auf, der beim 1:1 gegen Freiburg noch in der Startelf gestanden hatte.
Die Anfangsphase gehörte klar den Mainzern, die immer wieder schnell konterten. Durch die vielen Abspielfehler, die sich Offenbach in der Vorwärtsbewegung leistete, wurden sie dazu allerdings auch förmlich eingeladen. So kamen die Gäste durch Gunkel (5.) und Amri (7.) zu ersten Möglichkeiten. Die dickste Chance vergab Jovanovic, der es fertig brachte, den Ball aus vier Metern über das Tor zu jagen, nachdem Endres einen Feulner-Schuss nicht festhalten konnte (11.). Nicht nur der Offenbacher Schlussmann, auch seine Vorderleute machten keinen sicheren Eindruck. Mit langen Bällen in die Spitze sorgten die Mainzer in der Innenverteidigung des Gegners ein ums andere Mal für helle Aufregung.
Der 6. Spieltag
Es dauerte 23 Minuten, ehe die Hausherren vor dem Mainzer Tor auftauchten - nach Türkers Heber klärte Subotic. Nun hatten sich die Hausherren ein wenig gefangen. Toppmöller vergab die große Chance zur Führung, als er aus fünf Metern per Kopf am stark reagierenden Wetklo scheiterte (30.). Gerade als das Spiel zunehmend verflachte, ging der OFC kurz vor der Pause doch noch in Führung. Mokhtaris Hereingabe lenkte Noveski unglücklich zu Türker, der nicht lange fackelte und Wetklo keine Chance ließ (41.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten sich die Verhältnisse endgültig geändert. Nun war Offenbach das bessere Team, die Mainzer taten sich schwer, wieder einen Gang hochzuschalten. Die beste Chance für 05 entsprang so auch einem Zufallsprodukt: Nach einem langen Einwurf bekamen die Offenbacher im eigenen Sechzehner den Ball nicht weg. Amri konnte daraus jedoch keinen Profit schlagen (55.).
Der OFC überließ Mainz nun die Initiative. Die Klopp-Elf wusste damit jedoch nichts anzufangen. Nach Amris Dummheit - der Stürmer zeigte dem Schiedsrichter-Assistenten den "Scheibenwischer" - musste sie ab der 67. Minute zudem in Unterzahl agieren. Wenig später war die Partie entschieden: Türker konnten die Mainzer an der Strafraumgrenze zwar am Schuss hindern, Judt jedoch nicht. Mit dem Außenrist machte er alles klar (73.). Den Mainzern war damit endgültig der Zahn gezogen, Offenbach hatte keine Mühe, den Sieg über die Zeit zu bringen und hätte durch Toppmöller (87.) sogar noch einen drauflegen können.
Offenbach, das durch den Sieg auf Rang drei kletterte, kann bereits am Mittwoch nachlegen. Dann treten die Kickers beim noch sieglosen Schlusslicht aus Jena an. Mainz erhält am Donnerstag gegen Spitzenreiter 1860 München Gelegenheit, sich vor heimischer Kulisse zu rehabilitieren.