Ließ sich nur selten, wie hier von Mourad Hdiouad, abdrängen: Oliver Neuville (re.). dpa
Nach dem 3:2-Erfolg in Aue nahm Gladbachs Trainer Jos Luhukay nur eine Änderung vor: Gohouri kehrte in die Startelf zurück, van den Bergh musste weichen. Marin und Coulibaly mussten zunächst erneut auf der Bank Platz nehmen, Ndjeng erhielt im Mittelfeld wieder den Vorzug. Bei seinem 100. Spiel als Trainer des FC Augsburg musste Rainer Hörgl nach dem überzeugenden 5:1 gegen Wehen Wiesbaden sein Team auf einer Position umstellen: Für den angeschlagenen Szabics spielte Hlinka, der zentral hinter den Spitzen agierte. Ledezma rückte neben Vorbeck in den Sturm.
Rainer Hörgl erwartete einen aggressiven Gastgeber und sah sich in seiner Einschätzung nicht getäuscht. Mönchengladbach ergriff von Beginn an gegen abwartende Augsburger die Initiative und erarbeitete sich schon in der ersten Viertelstunde eine Reihe guter Möglichkeiten. So tauchte Friend nach einem gefühlvollen Pass von Paauwe alleine vor FCA-Keeper Neuhaus auf, Drobny rettete aber auf der Linie (7.). Auch Rösler hatte nach Kopfballvorlage von Friend das Führungstor auf dem Fuß, schoss aber aus der Drehung um Zentimeter vorbei (13.).
Der 6. Spieltag
Danach verflachte die Partie, weil der Luhukay-Elf gegen den dichtgestaffelten FCA-Abwehrverbund die zündenden Ideen fehlten. In der Mitte war es zu eng, die Borussia suchte aber selten den Weg über außen. In der 26. Minute mussten die Borussen tief durchatmen, kam Vorbeck doch völlig ungedeckt sechs Meter vor dem Tor zum Kopfball. Der Ball lief bei der Heimelf über viele Stationen, mit zunehmender Dauer gegen geschickt attackierende Fuggerstädter jedoch auch immer mehr nach hinten. Vergeblich suchte der Ex-Bundesligist die Lücke - die fand Neuville, der mit einer feinen Einzelleistung erneut seinen Wert unterstrich. Der Nationalspieler düpierte im Strafraum Drobny und Kern und vollendete eiskalt (43.).
Nach zögerlichem Beginn im zweiten Durchgang nahm die Partie im Borussia Park immer mehr Fahrt auf. Augsburg lockerte den Abwehrriegel - und Neuville schlug erneut zu. Eine Flanke von Ndjeng drückte der Nationalspieler zum 2:0 ins Netz (50.). Augsburg gab, begünstigt von einem Heimeroth-Fehler, nach einer Ecke durch einen Kopfball von Dreßler die passende Antwort (53.) und war wieder im Spiel. Hlinka hatte den Ausgleich auf dem Fuß, vergab aber in aussichtsreicher Position (57.).
Die Begegnung ging munter weiter, und nach einer Stunde schien sie entschieden. Friend war nach einem Pfostenknaller von Svärd zur Stelle und markierte nach genau einer Stunde das 3:1.
Am Boden und doch obenauf: Marcel Ndjeng freut sich nach dem 3:1 mit Rob Friend. dpa
Nachdem Gohouri aus kurzer Distanz das 4:1 vergab (65.), klingelte es wieder auf der anderen Seite. Heimeroth konnte einen Dreßler-Schuss aus spitzem Winkel nicht festhalten, der eingewechselte Diabang (71.) staubte ab. Beide Teams agierten in dieser Phase ohne große taktische Zwänge, Augsburg drängte auf den Ausgleich. Gegen eine entblößte FCA-Abwehr schloss der eingewechselte Rafael einen Konter jedoch zum 4:2 ab (86.). Der dritte Sieg in Folge für die Borussia war perfekt, die insgesamt viel zu passive Hörgl-Elf muss weiter auf die ersten Auswärtspunkte warten.
Mönchengladbach ist am Dienstag nun am Millerntor beim FC St. Pauli gefordert. Augsburg hat am selben Abend Osnabrück zu Gast.