Torschütze vom Dienst: Di Salvo bejubelt nach einer gelungenen Kombination seinen fünften Saisontreffer. dpa
1860-Trainer Marco Kurz nahm im Vergleich zum 0:0 in Aachen keine personellen Wechsel vor. Bei St. Pauli spielte nach dem 3:1 gegen Offenbach Brunnemann für Schnitzler.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase erhöhte 1860 München schrittweise den Druck. Zeugnis des erhöhten Engagements war die erste Strafraumszene der Partie. Über eine Kopfballstaffette nach einer Standardsituation landete das Leder schließlich bei Berhalter, doch der Abwehrchef kam einen Schritt zu spät (8.). In der 13. Minute klappte es besser: Göktan passte in die Schnittstelle der Abwehr auf Wolff, der den mitgelaufenen di Salvo bediente. Aus kurzer Distanz erzielte der Angreifer seinen fünften Saisontreffer.
Die Löwen schalteten nun einen Gang zurück und lauerten auf Konterchancen. Doch die Hamburger nutzten die Zurückhaltung nicht aus. Zu wenig Bewegung war im Spiel der Gästeelf, gelungene Kombinationen waren eine Seltenheit. So blieb St. Pauli vorerst ohne eine gute Torgelegenheit.
Der 6. Spieltag
Im Stile eines Tabellenführers schlug 1860 München in der 28. Minute erneut eiskalt zu. Bierofka leitete den Konter ein, erneut stand die Viererkette des Aufsteigers nicht kompakt genug. So hatte Göktan im Eins gegen Eins leichtes Spiel gegen Keeper Borger und traf mit links zum 2:0.
Aus dem Spiel heraus gelang St. Pauli nicht viel - dafür aber bei einer Standardsituation. Schultz leitete bei einem indirekten Freistoß mit der Sohle weiter auf den lauernden Braun. Dessen 25-Meter-Schuss schlug unhaltbar im Tor von Löwen-Keeper Hofmann ein (33.). Beinahe hätte Hoffmann per Kopf den alten Abstand wieder hergestellt, Meggle rettete jedoch auf der Linie (39.).
Mit ein wenig Glück hätte aber auch die Stanislawski-Truppe kurz vor der Pause einen weiteren Treffer erzielen können. Diesmal klappte das Kombinationsspiel der Hamburger, doch Schultz scheiterte frei vor dem Tor an Keeper Hofmann. Im Anschluss an diese Aktion musste 1860-Kapitän Schwarz mit einer Rippenverletzung noch vor dem Pausenpfiff ausgetauscht werden.
Die prickelnde und temporeiche Partie fand im zweiten Abschnitt ihre Fortsetzung. St. Pauli drückte auf den Ausgleich, doch die Löwen wurden immer wieder über Konter gefährlich. Der mit aufgerückte Hoffmann verpasste das Leder nach einem Querpass von di Salvo denkbar knapp (57.). Drei Minuten später war der gerade eingewechselte Schnitzler auf der anderen Seite auf und davon, doch das Schiedsrichtergespann entschied auf Abseits. Eine klare Fehlentscheidung zu Ungunsten St. Paulis.
Auch in der 69. Minute war den deutlich aktiveren Gästen das Glück nicht hold: Ludwig knallte das Leder per Volleyschuss aus 20 Metern an die Querlatte. Erst in der Schlussviertelstunde bekam der Tabellenführer das Spiel wieder in den Griff, nicht zuletzt, da den Gästen die Kräfte auszugehen schienen. Richtig gute Torchancen erarbeitete sich aber in der Schlussphase keine der beiden Mannschaften mehr. Lediglich Gebhart hätte gegen die hinten offen stehenden Gäste die Entscheidung in der Nachspielzeit erzielen können, er scheiterte jedoch an Keeper Borger.
1860 München will am Donnerstag am Donnerstag in Mainz seine weiße Weste behalten. St. Pauli muss schon am Dienstag gegen Mönchengladbach antreten.