Kölns Trainer Steffen Baumgart musste im Vergleich zur 0:2-Auswärtsniederlage bei Partizan Belgrad auf Kainz (Gelb-Rot-Sperre) verzichten und beorderte zudem Soldo, Pedersen, Adamyan und Dietz auf die Bank. Kilian, Startelfdebütant Huseinbasic, Duda, Maina und Tigges kehrten dafür in die Startelf zurück, in der Kapitän Hector wieder auf seiner angestammten Position links hinten auflief.
Defensivsorgen plagten indes FCA-Coach Enrico Maaßen, da beim 1:1 gegen den VfL Wolfsburg mit Bauer und Gouweleeuw gleich beide Innenverteidiger ihre jeweils fünfte Gelbe gesehen hatten und nun gesperrt ausfielen, obendrein wurde Angreifer Jensen kurz vor dem Spiel noch positiv auf Corona getestet. Maaßen brachte Winther und Framberger, der als Rechtsverteidiger spielte, während Gumny ins Zentrum rückte. Vorne stürmte Berisha anstelle von Jensen.
Bundesliga - 10. Spieltag
FCA brutal effizient
Der FCA, der seine letzte sieben Auftritte in Köln nicht verloren hatte (4/3/0), startete wie zuletzt gewohnt kompakt und gallig. Die bayerischen Schwaben überließen den Kölnern zwar den Ball, waren aber sehr präsent in den Zweikämpfen, sie standen gut gestaffelt und nutzten zudem auf Anhieb ihre erste Chance zur Führung.
Winther spielte einen exzellenten langen Ball auf Niederlechner, der sich mit Glück und Geschick gegen Kilian behauptete und schließlich aus spitzem Winkel vollstreckte - 1:0 (9.). Weil Berishas vermeintliches 2:0 wegen einer haarscharfen Abseitsstellung nicht zählte (19.), sollte es der einzige Torabschluss der Fuggerstädter in der gesamten ersten Hälfte bleiben.
Doch unter dem Strich reichte dieser dann auch zur Pausenführung, weil die Kölner zwar im weiteren Verlauf unermüdlich anrannten und sich teilweise auch sehenswert bis an und in den gegnerischen Strafraum kombinierten - nur kam der finale Pass zu selten an, sodass der Effzeh bis auf ein paar wenige Ausnahmen (Maina, 21.; Duda, 26.; Tigges, 33.) sowie einen Fernschuss von Duda (45.+5) trotz großer optischer Überlegenheit offensiv nicht viel zustande brachte.
Maaßen reagierte zum Seitenwechsel und brachte Caligiuri für Vargas, der zuvor nach einer rüden Grätsche gegen Maina im Zentrum großer Aufregung gewesen und Gelb-Rot-gefährdet war. Bei den Hausherren gab es keine personellen Änderungen, dafür aber eine in der Herangehensweise. Zum einen steigerten sich die Kölner klar in den Zweikämpfen, zum anderen war auffällig, dass sie verstärkt über die Flügel kamen - und der Erfolg stellte sich schon bald ein: Maina fand mit seiner Flanke von links Tigges im Zentrum, der wuchtig den verdienten Ausgleich markierte (47.).
Köln knackt den FCA über die Flügel
Tor plus Vorlage für den FCA: Florian Niederlechner. IMAGO/kolbert-press
Über die Außen bekam der Effzeh mehr Tiefe ins eigene Spiel, übte fortan viel Druck aus und drehte das Spiel nach 61 Minuten: In einer unübersichtlichen Szene erzielte Huseinbasic aus dem Gewühl heraus sein zweites Bundesliga-Tor und brachte seine Farben damit direkt in Führung.
Köln war klar besser. Daran änderten auch zwei gefährliche Standards der Gäste (Berisha, 57., Iago. 58.) nicht wirklich etwas - und dennoch kamen die Gäste zurück. Iagos klasse Flanke von links legte Niederlechner mit viel Übersicht per Kopf für Caligiuri ab, der bedankte sich und schoss aus 13 Metern zum 2:2 ein (68.). Ein weiteres Mal stellten die Augsburger damit ihre große Effizienz eindrucksvoll zur Schau.
Nach dem Ausgleich war das Spiel wieder völlig offen, der FCA war zurück und schnupperte über Rexhbecaj gar an der neuerlichen Führung (78.). Die aber glückte den Hausherren: Nach einem schnell ausgeführten Freistoß dribbelte der kurz zuvor eingewechselte Uth stark in den Sechzehner, wo ihm Demirovic den Ball aber gerade noch wegspitzelte, allerdings nur zu Tigges. Der bullige Angreifer schnürte kurzerhand seinen Doppelpack und sorgte so für den 3:2-Siegtreffer (81.).
Nach einigen englischen Wochen hat der 1. FC Köln aufgrund seines frühen Pokal-Aus' nun unter der Woche frei und ist erst wieder am kommenden Freitag (20.30 Uhr) in Mainz gefordert.
Für den FCA steht indes am Mittwochabend (20.45 Uhr) der Pokal-Kracher gegen den FC Bayern an. Können die bayerischen Schwaben dem großen Favoriten wie schon beim 1:0 in der Liga erneut ein Schnippchen schlagen? Ungeachtet dieser Frage steht am Samstag (15.30 Uhr) in der Liga das ebenfalls anspruchsvolle Heimspiel gegen RB Leipzig auf dem Programm.