Die 13. Minute ist eine besondere bei Auswärtsspielen von Borussia Mönchengladbach. In der letzten Partie in der Fremde lag die Fohlenelf in Bremen zu diesem Zeitpunkt bereits mit 0:3 zurück - gegen Wolfsburg traf Thuram in eben dieser Minute mit dem ersten gelungenen Angriff zur Führung.
Nmecha verpasst den Ausgleich
Die Wölfe, bei denen nach dem 1:1 in Augsburg Lukas Nmecha und Svanberg zurück in der Startelf waren (Felix Nmecha und Marmoush mussten auf die Bank), hatten zuvor durch Gerhardt die erste Chance des Spiels (9.) und durch Nmecha die große Möglichkeit zum postwendenden Ausgleich (14.). Beide Male kam der Ball aber nicht aufs Tor. Gerhardt schoss drüber, Nmecha knapp daneben.
In der Folge war die Borussia, die im Vergleich zum 5:2-Heimderbysieg gegen den 1. FC Köln Kramer (Teilruptur im vorderen Außenband des Sprunggelenks) durch Plea ersetzen musste, leicht feldüberlegen und hielt den VfL gut weg vom Tor. Weil auch die Wölfe defensiv sicher standen, waren gute Tormöglichkeiten in dieser Spielphase selten.
Erst gegen Ende der ersten Hälfte nahm die Partie wieder Fahrt auf, der VfL Wolfsburg drückte aufs Gaspedal. Lacroix spielte Wimmer mit einem starken Steilpass frei, den Querpass setzte Kaminski an den Außenpfosten (37.). Die Wölfe waren nun bissiger und drängten auf den Ausgleich. Gerhardt führte ihn noch vor dem Pausenpfiff nach einem schönen Zusammenspiel zwischen Kaminski und Paulo Otavio herbei (43.)
Marcus Thuram brachte Gladbach zweimal in Führung. IMAGO/regios24
Fohlen-Traumstart in Hälfte zwei
Bundesliga - 10. Spieltag
Geschockt war die Borussia vom späten Nackenschlag in Durchgang zwei dann aber keineswegs - im Gegenteil. Aus der Kabine kam die Fohlenelf mit viel Dampf und stach in Person von Thuram gleich wieder zu: Nach einer Ecke blieb der Angreifer per Kopf erst an Paulo Otavio hängen, den Nachschuss brachte er dann aber selbst im Netz unter (47.).
Ähnlich wie schon in Durchgang eins versuchten die Gladbacher danach das Spiel zu kontrollieren, wieder kamen aber mit laufender Spielzeit die Wolfsburger besser auf - weiter fehlte es aber an Abschlüssen aufs Tor von Sommer. Wimmer per Dropkick (56.) und der eingewechselte Marmoush (64.) verfehlten es nur knapp.
Marmoush traumhaft, dann im Pech
Mit Marmoush war nun aber deutlich mehr Leben in der Wölfe-Offensive und der Joker war es auch, der per Traumtor schließlich zum Ausgleich traf. Der Angreifer nahm eine Flanke von Paulo Otavio herrlich aus der Luft an und jagte sie aus der Drehung ins Eck zum 2:2 (69.).
In der Schlussphase war Wolfsburg dem Sieg dann näher als die Gladbacher. Der eingewechselte Paredes scheiterte am stark reagierenden Sommer (87.), Marmoush köpfte eine Minute später an die Latte (88.). Die Borussia kam in dieser Phase bis auf einmal nahezu nicht mehr aus der eigenen Hälfte - dann wurde es aber gefährlich. Casteels parierte einen durch die Mauer geschossenen Freistoß von Bensebaini stark (82.). Gladbach protestierte im Anschluss, weil Arnold Thuram gecheckt, aber auch leicht den Ball gespielt hatte. Der VAR meldete sich nicht.
So blieb es beim 2:2, das zum einen bedeutete, dass Gladbach weiter auf den ersten Auswärtssieg wartete und zum anderen, dass Wolfsburgs Trainer Niko Kovac nur einen Punkt zum 51. Geburtstag geschenkt bekam.
Für beide Teams heißt es jetzt den Fokus auf die 2. Runde des DFB-Pokals zu legen: Der VfL Wolfsburg gastiert am Dienstagabend ab 20.45 Uhr bei Eintracht Braunschweig. Borussia Mönchengladbach ist zur selben Zeit beim SV Darmstadt 98 zu Gast. In der Liga geht es für die Wölfe zu Bayer 04 Leverkusen (22. Oktober, 15.30 Uhr), während die Borussia am Abend die Eintracht aus Frankfurt empfängt.