Fürths Trainer Marc Schneider wechselte nach dem 2:2 bei Jahn Regensburg zweimal: Raschl und Tillman verdrängten Haddadi und Dudziak auf die Bank.
Dagegen brauchte Hansa-Coach Jens Härtel im Vergleich zum 0:3 gegen Paderborn vier Neue: Neidhart und Lucoqui durften auf den defensiven Außenpositionen ran, während die genesenen Hinterseer und Verhoek vorne für die nötige Durchschlagskraft sorgen sollten. Ananou, Scherff, Lee und Fröling rotierten raus.
2. Liga - 12. Spieltag
Die Franken starteten im 4-4-2 mit zwei Sechsern - allzu lange hatte das System aber keinen Bestand, denn nach nur wenigen Minuten stellte die SpVgg um und spiegelte das 4-1-3-2 der Rostocker. Erfolgreich war das nicht wirklich, vielmehr kam die Kogge dank rustikaler Spielweise und aufmerksamer Deckung zu optischen Vorteilen - und ersten vielversprechenden Abschlüssen: Verhoek scheiterte an Linde (10.), Hinterseer köpfte drüber (16.).
Hrgota nimmt genau Maß
Zwei Dinge waren auffällig: Fürth hatte Probleme in den Kopfballduellen, auf den Außenbahnen und im Spielaufbau - und ging dennoch überraschend in Führung: Roßbach wehrte eine Freistoßflanke vor die Füße von Hrgota ab, der sich bedankte und sehenswerte mit einem satten Linksschuss aus der zweiten Reihe in den rechten Winkel traf (20.).
So schön das Tor auch war, so hässlich war das Spiel. Die Partie war mehr und mehr geprägt von intensiven, teils harten Zweikämpfen. Die damit einhergehenden Unterbrechungen störten den Spielfluss ebenso wie der einsetzende Regen. Schiedsrichter Nicolas Winter hatte sich dafür entschieden, viel laufenzulassen und lief durchaus Gefahr, die Kontrolle über das Spiel zu verlieren.
Hansa vom Verletzungspech erwischt
Abflug: Paul Verhoek (#18) wird des Feldes verwiesen. IMAGO/Zink
Zunächst aber geriet der Fußball völlig zur Nebensache, als in der 31. Minute Neidhart und Lucoqui unglücklich zusammenkrachten und ausgewechselt werden mussten - Ananou und Schumacher kamen und mussten sogleich mit ansehen, wie Hrgota aus der zweiten Reihe den Ball krachend an die Latte setzte (36.).
Zehn Minuten später scheiterte der Schwede dann aus kurzer Entfernung an Hansa-Schlussmann Kolke, ehe sich Roßbach ohne gegnerische Einwirkung auch noch verletzte und noch vor der Halbzeit raus musste - Malone kam (45.+8).
Nach Wiederanpfiff das gleiche Bild. Fürth war spielerisch besser, doch Hansa kämpfte verbissen und durfte schon bald den Ausgleich bejubeln: Ingelsson fand bei einem Eckball von links Fröde, der Raum hatte und ins lange Eck einnickte (57.).
Die Antwort des Kleeblatts folgte jedoch auf den Fuß: Asta marschierte auf rechts und flankte perfekt ins Zentrum, wo sich Malone verschätzte und Ache Kolke mit einem satten Kopfball überwand (60.).
Pululu scheitert kläglich - Malone macht's
Hansa musste abermals einem Rückstand hinterherlaufen, musste dies schon bald aber in Unterzahl machen, da Verhoek, der viel ausgeteilt hatte, Christiansen mit dem Ellenbogen im Gesicht traf und sich Gelb-Rot abholte (62.). Das war ein Knackpunkt in diesem Spiel, denn die Rostocker schienen durchaus beeindruckt, während die Fürther anschließend ihre Überzahl clever ausspielten, den Ball immer wieder zirkulieren ließen und ihn zudem weg vom eigenen Tor hielten.
Die SpVgg hatte die Chance, alles klar zu machen, tat das aber nicht. Besonders kläglich scheiterte der eingewechselte Pululu, der den Ball aus fünf Metern freistehend in den dritten Stock jagte (88.). Das sollte sich rächen, denn in der Nachspielzeit ließ Referee Winter ein Schieben von Fröde an Griesbeck und Keeper Linde durchgehen, nicht aber den dann folgenden klaren Tritt von Christensen an Ingelsson. Den folgenden Elfmeter jagte Malone souverän ins rechte untere Eck und bescherte der Kogge damit das schmeichelhafte 2:2 (90.+3).
Hansa Rostock ist am kommenden Spieltag wieder freitags im Einsatz, dann aber im heimischen Ostseestadion gegen den 1. FC Kaiserlautern (18.30 Uhr). Am Sonntag darauf reist das Kleeblatt nach Heidenheim (13.30 Uhr).