Die Merkur-Spiel-Arena war unter Fortuna-Coach Daniel Thioune in den letzten Monaten eine Festung. Zwölfmal blieb der Klub aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zuhause ungeschlagen, ehe Nürnberg die Fortuna vor drei Wochen mit 1:0 niederrang. Nun wollte Düsseldorf gegen den FC St. Pauli beweisen, dass dies nicht mehr war als ein kleiner Schönheitsfehler der sonst makellosen Heimbilanz.
2. Bundesliga - 15. Spieltag
Beide Trainer setzten auf Kontinuität. St. Paulis Trainer Timo Schultz vertraute auf die gleiche Elf, die Darmstadt ein 1:1 abgetrotzt hatte. Thioune nahm im Vergleich zum 2:1-Sieg bei Holstein Kiel lediglich gezwungenermaßen zwei Wechsel vor. Für den gelb-rot-gesperrten Sobottka startete Hendrix. Tanaka (Kapselverletzung) machte Platz für Hennings, der seinen ersten Startelfeinsatz seit August feiern durfte.
Und die Hereinnahme des Angreifers machte sich bereits im ersten Durchgang bezahlt. Nach einer Kopfballverlängerung seines Sturm-Partners Kownacki fasste sich Hennings ein Herz und feuerte einen überraschenden Schuss aus dem linken Halbfeld aufs Tor. Damit erwischte er Vasilj im FCSP-Kasten auf dem falschen Fuß, die Kugel schlug im Torwarteck ein (22.).
Hennings erst clever - und dann zu lässig
Bereits vor diesem kleinen Geniestreich hatten die Zuschauer ein munteres Fußballspiel gesehen, in dem beide Teams immer wieder über Flanken zu Torchancen gekommen waren. Doch Irvine war per Kopf an Kastenmeier gescheitert (11.) und Iyoha wenig später bei einem strammen Drop-Kick an Vasilj (14.).
Auch nach dem Hennings-Treffer blieb die Begegnung lebhaft. Insbesondere St. Pauli mühte sich immer wieder zu kleineren Gelegenheiten, war jedoch vor dem Kasten letztlich zu ineffizient. Bei einem Konter hatten die Kiez-Kicker dann sogar Glück, dass Hennings nicht erhöhte. Diesmal agierte der Fortuna-Angreifer bei seinem Abschluss zu lässig, sein Schüsschen aus aussichtsreicher Lage lockte Vasilj nicht aus der Reserve (40.). Die beste Chance auf den Ausgleich hatte kurz vor der Pause Amenyido, dessen Schuss Kastenmeier zur Seite parierte (44.).
Fazliji fliegt nach Kopfnuss vom Platz
Nach dem Seitenwechsel wollte die Fortuna dann früh die Weichen für den dritten Sieg in Folge stellen. Ein schön vorgetragener Angriff über links landete im Rückraum bei Peterson, der sofort wuchtig draufhielt. Sein Schuss wurde noch abgefälscht und prallte dann gegen den Fuß des glänzenden Vasilj (51.).
In der Folge deutete auch St. Pauli an, wieder mitmischen zu wollen - stand sich dann bei seinem Vorhaben, in Düsseldorf zu punkten, aber selbst im Weg. Nach einem Foulspiel gerieten Kownacki und Fazliji aneinander, woraufhin der Hamburger Abwehrmann seinen Gegenspieler mit einem leichten Kopfstoß zu Fall brachte. Schiedsrichter Frank Willenborg schickte Fazliji mit glatt rot in die Kabine (59.).
Mit einem Mann weniger hatten die Gäste dann Probleme, Chancen zu kreieren. Weil aber auch Düsseldorf nicht resolut auf das 2:0 ging, blieb St. Pauli lange im Spiel und kam dann in Person von Otto kurz vor Schluss auch nochmal zu einer guten Gelegenheit. Aber der Schuss des Jokers flog knapp über den Querbalken (88.).
So darf die Fortuna ihren dritten Sieg in Folge bejubelt, womit eine neue kleine Serie in den Startlöchern steht. In der englischen Woche ist Düsseldorf am Dienstag (18.30 Uhr) in Hannover gefordert. Zeitgleich empfängt der inzwischen seit vier Pflichtspielen sieglose FC St. Pauli die Störche aus Kiel.