In der Schüco-Arena trafen zwei Top-Teams der 2. Liga aufeinander, den eigenen Ansprüchen wurde aber nur der HSV gerecht. Bielefeld wirkte vom Anpfiff weg verunsichert, die drei Niederlagen zum Auftakt schienen Spuren in der Mannschaft hinterlassen zu haben. Dennoch nahm Trainer Uli Forte nach dem 1:2 in Rostock keine personellen Wechsel vor, die gleiche Elf sollte es gegen Hamburg richten. Die Gäste aus dem Volkspark traten selbstbewusst auf, auch HSV-Coach Tim Walter vertraute demselben Personal, das zuletzt mit 1:0 gegen Heidenheim gewonnen hatte.
2. Bundesliga, 4. Spieltag
Die Anfangsphase verlief derweil ausgeglichen, zwar hatte der HSV deutlich mehr Ballbesitz, konnte sich im Strafraum aber kaum in Szene setzen, da die Arminia in den Zweikämpfen sehr gut dagegen hielt. Spielerisch ging beim DSC aber nur wenig zusammen, mit den zaghaften Umschaltaktionen hatte Hamburg keine Mühe.
Königsdörffer nutzt Hüsings Aussetzer
Mit fortlaufender Zeit wurden die Gäste immer dominanter und gingen nach 28 Minuten folgerichtig in Führung, wenngleich der HSV von der Arminia eingeladen wurde: Hüsing und Kapino waren sich am Strafraum nicht einig, letztlich spielte der verunsicherte Verteidiger unnötig quer durch den Sechzehner. Kittel ging dazwischen und legte quer zu Königsdörffer, der mit dem zweiten Kontakt unter die Latte abschloss.
Die Stabilität des DSC war somit dahin, in der Folge schlichen sich immer häufiger kleinere Fehler ein. Königsdörffer schnürte beinahe seinen Doppelpack (34.), dann schoss Vuskovic nach einem Durcheinander nach einer Ecke an die Latte (43.). Bielefeld war mit dem 0:1 zur Pause gut bedient, da auch Glatzel es verpasste, mit der letzten Aktion des ersten Durchgangs den eigenen Vorsprung auszubauen (45.+2).
Benes macht sehenswert alles klar
Bielefeld kam etwas mutiger aus der Kabine, nach einem weiten Ball über die Hamburger Abwehr tauchte Okugawa plötzlich vor Heuer Fernandes auf - der Japaner hob die Kugel aber rechts vorbei (48.). Auch in der Folge war die Partie nun wieder offener, die Arminia erspielte sich die ein oder andere Ecke. So richtig geprüft wurde Heuer Fernandes aber nie, der HSV stand weitestgehend kompakt. Gefährlichster Gäste-Akteur war Königsdörffer, der immer wieder die Seiten wechselte und Kapino auch das erste Mal nach Wiederanpfiff prüfte (60.).
Das war lange Zeit die beste Chance für den HSV, der in Minute 74 jedoch den Deckel auf die Partie machte: Der eingewechselte Benes kam im linken Halbfeld frei zum Schuss, aus 20 Metern traf der Joker mit links sehenswert ins rechte Eck. Bielefeld war damit geschlagen, da auch die letzten Angriffsbemühungen nichts einbrachten. Hamburg brachte das 2:0 über die Ziellinie und bejubelte am Ende den dritten Saisonsieg.
In Bielefeld wird die Lage derweil immer ernster, nach vier Spielen steht der Bundesliga-Absteiger noch ohne Punkt da. Am kommenden Sonntag muss der DSC zum formstarken 1. FC Heidenheim (13.30 Uhr). Der HSV empfängt bereits am Freitag Darmstadt 98 (18.30 Uhr).