Bei Königsblau gab es im Vorfeld der Partie drei positive PCR-Tests, dazu mussten vier Personen aus Kontaktgruppe eins in Quarantäne. Somit fehlten schon mal sieben Akteure. Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis wechselte nach dem 2:4 bei der TSG Hoffenheim insgesamt dreimal: Sané, Idrizi (Bundesliga-Debüt) und Hoppe begannen für Schöpf (Bank), Serdar (nicht im Kader) und Uth (5. Gelbe Karte). Idrizi war damit der 40. Spieler, den die Knappen diese Saison einsetzten.
Hertha-Coach Pal Dardai warf im Vergleich zum 0:0 gegen Arminia Bielefeld wieder die Rotationsmaschine an. Einzig Keeper Schwolow, Tousart und Piatek blieben in der Startelf. Mit Cordoba und Cunha fehlten beispielsweise die beiden Top-Torschützen verletzt (je sieben Tore). Auch Mittelstädt (Gehirnerschütterung) stand nicht zur Verfügung.
Harit wird nicht angegriffen
Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste, die auch gleich Druck machten. Eine erste Chance von Dilrosun ging drüber (3.). Und die Schalker? Die schlugen mit dem ersten guten Angriff eiskalt zu! Harit ging mit Tempo in den Sechzehner, wurde nicht entscheidend angegangen und setzte die Kugel ins rechte Eck zur Führung (6.).
Boyata völlig frei
Bundesliga, 31. Spieltag
Anschließend passierte nicht viel, die Berliner fanden aus dem Spiel heraus keine wirkliche Antwort auf diesen frühen Rückstand. Und so half ein Standard: Plattenhardts Freistoß köpfe Boyata völlig ungehindert ein (19.). Da hat bei einem ruhenden Ball mal wieder die Schalker Zuteilung nicht gepasst. In einer ersten Hälfte ohne viele Höhepunkte spielte sich viel im Mittelfeld ab. Huntelaar bot sich eine gute Chance, er schoss jedoch in leichter Rücklage drüber (37.). Die etwas aktivere Mannschaft, ohne die klaren Chancen, war die Alte Dame, die beste Gelegenheit hatte Dilrosun, der aus guter Lage drüberschoss (44.).
Joker Ngankam erlöst Hertha
Im zweiten Durchgang waren die Berliner klar besser und drückten auf den Sieg. Radonjic traf das Außennetz (52.), Piateks Kopfball parierte Fährmann (55.) und Boyata köpfte die Kugel an den Pfosten (63.). Von den Schalkern war offensiv so gut wie gar nichts zu sehen. Die einzige Chance für lange Zeit kam durch einen Fehler Boyatas zustande, Huntelaar traf das Außennetz (58.). Die Gäste hatten die Partie voll im Griff, erhöhten den Druck - und belohnten sich schließlich: Der eingewechselte Ngankam traf ins linke Eck (74.).
Ampelkarte für Lukebakio und Glück für Hertha
Einige Minuten nach dem Tor hatte Radonjic die Entscheidung auf dem Fuß, er schloss alleine vor Fährmann jedoch zu lässig ab (83.). Die Schlussphase mussten die Jungs aus der Hauptstadt in Unterzahl spielen, da Lukebakio die Ampelkarte gesehen hatte (88.). Beinahe wäre es dann noch schiefgegangen, aber das Glück war auf Herthas Seite: Nach einem Standard traf zunächst Mustafi per Kopf den linken Pfosten, und beim Nachschuss scheiterte auch Raman am Aluminium (90.+3). Wenig später war Schluss und die Berliner feierten einen immens wichtigen Dreier im Kampf um den Klassenerhalt.
Die Schalker bestreiten am Samstag (15.30 Uhr) ihr vorerst letztes Bundesliga-Heimspiel. Die Knappen empfangen am 33. Spieltag Eintracht Frankfurt. Die Herthaner spielen zeitgleich gegen einen weiteren direkten Konkurrenten aus dem Keller, wenn der 1. FC Köln ins Olympiastadion kommt. Mit einem Sieg hat die Dardai-Elf den Klassenerhalt so gut wie sicher.