Schalkes neuer Trainer Thomas Reis übernahm am Donnerstag eine Mannschaft, die zuvor fünf Niederlagen in Folge kassiert hatte - und stellte nur dreimal um: Im Vergleich zur 1:2-Auswärtsniederlage bei Hertha BSC unter Interimstrainer Matthias Kreutzer rotierten Aydin, Terodde (beide Bank) und Drexler (muskuläre Probleme) raus. Larsson war krank, Drexler und Kolodziejczak fehlen wegen muskulärer Probleme. Dafür waren Polter, Karaman und Mollet von Beginn an dabei.
Freiburgs Trainer Christian Streich nahm dagegen nach dem 1:1 in der Europa League gegen Olympiakos Piräus nur zwei Veränderungen an seiner Startelf vor: Eggestein rückte wieder neben Höfler ins defensive Mittelfeld, Jeong begann in der Offensive für Kyereh.
Mit dem Anpfiff übernahm Freiburg die Führungsrolle im Spiel, Königsblau verlegte sich in die Rolle des Underdogs. Reis' Team attackierte ab dem mittleren Spieldrittel aggressiv und stellte sich hinten eng sortiert auf, Freiburg belagerte die Hälfte des Tabellenschlusslichts und suchte Lücken. Doan war zu Beginn der auffälligste Aktivposten, wirbelte seinen Gegenspieler Ouwejan gut durcheinander.
Schalke muss früh wechseln - Grifo zum ersten
Freiburg machte munter weiter: Yoshida konnte nach einer Kübler-Hereingabe noch vor Gregoritsch eingreifen (7.), dann versuchte es Doan mit einem ersten Schuss (8.). Schalke hatte lediglich einen Karaman-Abschluss aus spitzem Winkel (19.) zu bieten. Weil sich Ouwejan früh verletzte, musste Reis zudem Calhanoglu bringen (34.) - ein Volleyschuss des Youngsters war gleich die beste Gelegenheit der Hausherren bis dahin (35.). Nur Mollet kam nach einem Bülter-Vorstoß aus dem Rückraum noch freier zum Abschluss, verzog aber (44.).
Das Remis schien für die Pause gebucht zu sein, doch dann erlaubte sich Schalke einen entscheidenden Fehler: Eggestein spielte einen sensationellen Steilpass in die Schnittstelle der S04-Abwehr zu Jeong. Diesen bekamen die Schalker noch verteidigt, doch Eggestein legte im zweiten Anlauf quer nach links zu Grifo, der von der Strafraumkante aus überlegt an Yoshida vorbei zur Führung einschlenzte (45.+1).
Der VAR greift ein und liegt richtig: Grifo schnürt Doppelpack
Nach dem Seitenwechsel hatten sich Reis' Profis eine aktivere Rolle vorgenommen, doch die überwiegenden Spielanteile blieben bei Freiburg. Jeong setzte einen Abpraller von Schwolow nach einem Grifo-Schuss noch überrascht über den Kasten (55.), kurz darauf wehrte der Keeper erneut einen Grifo-Schuss in die Mitte ab, diesmal blockte Matriciani den Versuch von Kübler (54.).
Schalkes Trainer Thomas Reis. IMAGO/Uwe Kraft
Die nächste Situation sah harmlos aus, entschied aber die Partie: Calhanoglu erwischte Jeong im Strafraum an den Beinen, Doan hatte vorher einen Schuss vergeben. Schiedsrichter Christian Dingert wurde vom Kölner Keller zu Seite gebeten und entschied nach Einsicht der TV-Bilder auf Strafstoß (60.). Erneut versenkte Grifo, diesmal halbhoch ins rechte Eck.
Terodde bringt mehr Strafraumpräsenz
Die Partie war damit weitgehend gelaufen, ganz gab sich Schalke aber nicht auf. Kübler hatte noch eine gute Möglichkeit und zimmerte den Ball nach einer Ginter-Ablage auf Schwolow (74.), erst mit der Hereinnahme Teroddes für den unauffälligen Polter kam dann auch Königsblau mehr in Strafraumpräsenz. Ein Kopfball vom Joker flog noch am Pfosten vorbei (76.), Krauß hatte nach einem Doppelpass mit dem Stürmer-Routinier zudem frei vor Flekken den Anschlusstreffer auf dem Fuß, scheiterte aber am Niederländer (77.).
Bundesliga - 12. Spieltag
Ebenfalls werben für sich konnte der eingewechselte Mohr, der eine Direktabnahme knapp vorbeischoss (83.). Höler setzte letztlich mit einem Kopfball neben das Tor den Schlusspunkt (86.).
Der FC Schalke 04 steckt damit weiterhin am Tabellenende fest und ist am 5. November ab 18.30 Uhr zu Gast beim SV Werder Bremen, während der SC Freiburg sich auf Platz drei etabliert und am letzten Spieltag der Europa-League-Gruppenphase am Donnerstag ab 18.45 Uhr auf Qarabag Agdam trifft. Im Ligabetrieb begrüßt der SCF drei Tage später den 1. FC Köln.