Kölns Trainer Steffen Baumgart hatte sich nach dem knappen wie aufgrund von Nebel auf den nächsten Tag verlegten 1:0 beim 1. FC Slovacko für eine Verschiebung des Heimspiels gegen Hoffenheim an diesem 12. Bundesliga-Spieltag stark gemacht - vergebens. Und so musste der 50-jährige mit Personalproblemen - neben Hector (offene Wunde am Fuß), Kilian (Gelb-Rot-Sperre) und Ljubicic (Knieverletzung) musste auch noch Skhiri (Gesichtsverletzung) absagen. Am Ende rückten Schmitz, Soldo, Duda, Maina und Tigges neu in die Startelf, auf der Bank nahmen derweil einige junge Spieler wie Strauch (21), Schwirten (20) oder Smajic (18) Platz.
Baustellen im Kader aber hin oder her: Der "Effzeh" begann vor heimischer Kulisse recht gut, ließ in erster Linie defensiv nichts anbrennen und fand sich mit fortschreitender Zeit gegen eine doch etwas zu passive TSG, wo Coach André Breitenreiter nach dem 0:2 gegen Bayern München Vogt, Rudy (erster Startelfeinsatz in dieser Saison) und Bruun Larsen für Akpoguma, Rutter (beide auf der Bank) und Dabbur (Schulterverletzung) gebracht hatte, besser zurecht.
Maina ist schwer zu greifen - Hoffenheim eiskalt
Bundesliga - 12. Spieltag
Gerade der schnelle Rechtsaußen Maina schrieb in den ersten 45 Minuten die Schlagzeilen, entwischte seinen Bewachern Nsoki und Vogt mehrmals mit seinem Tempo - und war auch in der 13. Minute der entscheidende Mann. Hier brach Maina bis rechts in den Strafraum durch, blickte auf und legte überlegt quer zum anrauschenden Kainz, der eiskalt via Dropkick zum 1:0 vollstreckte. Für den an diesem Abend als Kapitän auflaufenden Österreicher war es bereits das fünfte Saisontor bei fünf Vorlagen im elften Einsatz - starke Quote. Kainz ließ allerdings auch etwas später das mögliche 2:0 liegen (33.).
Ein paar Mal zeigte dann auch die Truppe aus dem Kraichgau ihre Klasse, auch wenn der Esprit im Angriff oft fehlte. So scheiterte Prömel nach tückisch abgelenkter Skov-Flanke am überragend reagierenden Schwäbe (20.), ehe Baumgartner aus der Drehung verzog (34.) - und dann Köln im Aufbau den Ball verlor. Rudy nutzte das mit einem überlegten Pass links zu Baumgartner, der bis zur Grundlinie schritt und in den Fünfmeterraum zu Bruun Larsen passte. Der Ex-Dortmunder schloss auch mit etwas Glück zum 1:1 ab (36.).
Das war zugleich der Pausenstand, auch weil der 21-jährige FC-Profi Huseinbasic im Strafraum mit dem Ball nicht viel anzufangen wusste (43.).
Kainz verpasst das 2:1 hier, Kramaric spät dort
Abschnitt zwei bot derweil bei weitem nicht mehr das, was zunächst angesagt gewesen war. Vor allem, weil den heimischen Rheinländern mit fortlaufender Zeit doch die Kräfte ausgingen. Auch der agile Maina brachte sein Tempo nicht mehr richtig auf den Rasen. Die Möglichkeit zum 2:1 ergab sich für den FC aber trotzdem, Kainz scheiterte aus spitzem Winkel allerdings an Keeper Baumann (53.).
Vom Angriff aus dem Kraichgau kam ebenfalls abgesehen von einem Skov-Versuch (67.) nichts, sodass das Spiel in Phasen auch sehr vor sich hinplätscherte. Bis tief in die Schlussphase, in der sich der schon im Spielverlauf mit der 5. Gelben Karte belegte Kabak ein Foul gegen den durchbrechenden Joker Dietz leistete und Gelb-Rot sah (87.). Man konnte es aber auch so sehen: Ohne dieses Foul wäre Dietz frei durch und auf dem Weg Richtung 2:1 gewesen. Dieses 2:1 gelang dann fast noch 1899, auch weil die Kölner ihre Überzahlminuten nicht mehr ausnutzen konnten und kaum mehr Gefahr zustandebrachten. Doch TSG-Joker Kramaric bugsierte eine Skov-Flanke vorbei (90.+6).
Der 1. FC Köln hat nun sein Endspiel um den Verbleib in der Europa Conference League gegen den OGC Nizza vor der Brust - Anstoß ist am Donnerstag um 21 Uhr (LIVE! bei kicker). Im Anschluss gastiert das Team von Steffen Baumgart beim SC Freiburg gastiert (Sonntag, 17.30 Uhr). Die TSG 1899 Hoffenheim empfängt RB Leipzig bereits am kommenden Samstag (15.30 Uhr) und muss dabei Kabak ersetzen.