Freiburg-Trainer Christian Streich änderte nach dem 2:0 gegen Werder Bremen seine taktische Herangehensweise. Die Viererkette kehrte zurück, Sildillia machte im altbekannten 4-2-3-1 Platz für den offensiveren Doan. Piräus-Coach Michel setzte im Vergleich zum 2:0 gegen Panetolikos Agrinio gezwungenermaßen auf vier Wechsel, da zahlreiche Akteure der Griechen international nicht spielberechtigt sind. James, Bakambu, Reabciuk und Sokratis wichen Garry Rodrigues, El-Arabi, Vrousai und Ba begannen dafür.
Piräus bestraft ideenlose Freiburger
Trotz der vielen Änderungen zeigten sich die Gäste im Kollektiv sehr gut organisiert und machten den Hausherren in einem kompakten 4-4-2 das Leben mit Ball extrem schwer. Im ersten Durchgang gelang es Breisgauern quasi gar nicht, die griechische Abwehr ernsthaft zu gefährden, einzig eine Grifo-Flanke in Richtung Kyereh wurde brenzlig (36.).
Ganz anders Piräus, das zwar weniger vom Spiel hatte, aber in den eigenen Umschaltmomenten deutlich gefährlicher auftrat. So auch in der 17. Minute, als Masouras Pep Biel in Szene setzte, dessen Versuch Flekken noch abwehren konnte, ehe er gegen El-Arabis Abstauber machtlos war.
Sport-Club vor der Pause im Glück
Europa League - Gruppe G
Mit der Führung im Rücken verlagerte sich Olympiakos natürlich umso mehr auf schnelle Gegenstöße und legte durch einen solchen nur kurz nach der Führung beinahe nach. Masouras schob den Ball jedoch aus fünf Metern am quasi leeren Kasten vorbei (23.). Auch der dritte gefährliche Abschluss der ersten Hälfte gehörte den Griechen. Gegen Pep Biel kam Höfler jedoch im letzten Moment noch zur Rettung (36.), weshalb die ersten 45 Minuten mit 0:1 aus Freiburger Sicht schlossen.
Nach dem Seitenwechsel agierten die Hausherren offensiv zielstrebiger. Höfler kam nach einem Eckball zum ersten echten Torschuss des Sport-Clubs (58.), bevor Kübler mit der bis dahin besten Freiburger Chance am stark reagierenden Paschalakis scheiterte (59.) und Doan knapp an einer Kyrereh-Flanke vorbeirutschte (61.). Es war den Mannen aus dem Schwarzwald nun anzumerken, wie sehr sie den Ausgleich wollten. Klare Chancen wie die Küblers blieben allerdings eine Rarität.
Kübler schlägt überragenden Paschalakis spät
In der Schlussviertelstunde entwickelte sich dann ein bestens bekanntes Szenario: Piräus drehte an der Uhr, während Freiburg sukzessive offensiver wurde - und zu weiteren guten Möglichkeiten kam. Petersen (77.) und Ginter (81.) scheiterten jedoch ebenso am gut aufgelegten Paschalakis wie auch Jeong (88.).
Nachdem der warmgeschossene Routinier im Kasten der Griechen dann auch noch eine Hereingabe Grifos entschärfte (90.+2), schien der Endstand eigentlich schon besiegelt. Der folgende Standard sorgte dann aber doch noch für den Ausgleich durch Kübler (90.+3). Anschließend lief der Favorit nochmal an, in einer wilden Schlussphase, in der auch noch Ba binnen weniger Sekunden mit zwei Gelben Karten vom Platz flog (90.+5), blieb es jedoch beim Remis.
Der Sport-Club reist nun am Sonntag (17.30 Uhr) zum FC Schalke, Piräus empfängt am selben Tag ab 15 Uhr PAS Lamia. Am nächsten Donnerstag (3. November) folgt dann der letzte Spieltag der Europa-League-Gruppenphase. Ab 18.45 Uhr gastieren die Breisgauer, die als Gruppensieger feststehen, bei Qarabag Agdam, Piräus hat zeitgleich den FC Nantes zu Gast, der im Fernduell mit dem Freiburger Gegner noch um die K.-o.-Phase kämpft.