Herthas Coach Felix Magath veränderte die Startelf im Vergleich zum 1:2 in Leverkusen auf gleich fünf Positionen. Lotka vertrat im Tor den verletzten Schwolow (Sehnenverletzung im Oberschenkel). Außerdem begannen Eitschberger (Bundesliga-Debüt), Gechter, Maolida und Jovetic für Mittelstädt, Serdar, Belfodil (alle drei Bank) und Stark (Knochenstauchung im Sprunggelenk).
Union-Trainer Urs Fischer nahm nach dem 1:0 gegen Köln zwangsläufig einen Wechsel vor: Heintz ersetzte den gesperrten Jaeckel (5. Gelbe Karte).
Lotka, immer wieder Lotka
Union kam viel besser ins Spiel und war überhaupt in der ersten Hälfte das klar bessere Team. Hertha war viel mit Defensivarbeit beschäftigt und hatte mit den Gästen Probleme. Einzig einem sehr gut aufgelegten Keeper war es zu verdanken, dass es zunächst beim 0:0 blieb. Lotka rettete bereits nach vier Minuten herausragend gegen Baumgartl und war wenig später auch gegen Gießelmann auf dem Posten (13.). Es war quasi ein Spiel auf ein Tor, in dem Lotka weiterhin im Blickpunkt stand: Der Schlussmann hielt sowohl Awoniyis Schuss (17.) als auch den Abschluss von Becker aus kurzer Distanz (29.).
Haraguchi belohnt Union
Bundesliga, 29. Spieltag
In der 31. Minute war der starke Torwart der Hausherren geschlagen: Bei einer Becker-Flanke von links fehlte Lotka etwas das Timing, am zweiten Pfosten köpfte Haraguchi per Flugkopfball und mit Hilfe des Innenpfostens ein. Die Hausherren hatten in den ersten 45 Minuten insgesamt wenig zu bestellen, eine gute Chance erspielte sich Hertha jedoch, Maolidas Volley mit dem Schienbein ging knapp rechts vorbei (38.). Zur Pause hätte es zweifelsohne höher als 1:0 für Union stehen können, da aber auch Trimmels Kopfball knapp vorbeigegangen war (42.), blieb es bei der hochverdienten Ein-Tore-Führung für die Eisernen.
Prömel antwortet auf Baumgartl-Eigentor
Hertha kam nicht nur mit zwei frischen Kräften - Dardai und Mittelstädt ersetzten Debütant Eitschberger und Darida - sondern auch mit mehr Schwung aus der Kabine. Das zahlte sich schnell aus: Nach tollem Tousart-Pass spielte Belfodil flach nach innen. Baumgartl wollte vor Maolida klären und beförderte den Ball unglücklich ins eigene Tor (49.). Union schüttelte sich kurz - und ging schnell wieder in Führung: Nach Gießelmanns Flanke schaltete Prömel schneller als Kempf und köpfte ins rechte Eck ein (53.).
Becker macht den Deckel drauf - Auch Michel trifft
Dieser Gegentreffer hatte Wirkung bei Hertha hinterlassen, denn fortan taten sich die Gastgeber wieder sehr schwer. Union war weiter das gefährlichere Team - und erzielte nach einem schnellen Umschaltmoment die Entscheidung: Schäfer schickte Becker, der mit Hilfe des Innenpfostens zum 3:1 traf (74.). Die Alte Dame war geschlagen, Belfodil versuchte es in der Offensive nochmal (79.). Gegen Ende wurde es dann noch richtig heftig für die Gastgeber, der eingewechselte Michel sorgte für den 4:1-Endstand (85.).
Für Hertha, die auch das dritte Derby der Saison verlor und auf Platz 17 bleibt, geht es am kommenden Samstag mit dem Gastspiel beim direkten Konkurrenten FC Augsburg weiter (15.30 Uhr). Die Eisernen haben weiter berechtige Hoffnungen auf Europa und empfangen einen Tag später Eintracht Frankfurt (17.30 Uhr).