Bayern-Trainer Julian Nagelsmann drehte nach der 0:1-Niederlage in Villarreal viermal am Personalkarussell: Für Hernandez, Davies, Musiala und Coman kamen Nianzou, Richards, Goretzka und Sané zum Zug.
Augsburgs Coach Markus Weinzierl vertraute im Vergleich zum 2:1 gegen Mainz auf Vargas anstelle von Pedersen.
Upamecano hetzt Hahn erfolgreich hinterher
Wie erwartet mit mehr Ballbesitz für den FCB startete das bayerische Derby, Lewandowski wurde nach Maiers Fehlpass bei der ersten vielversprechenden Aktion von Gikiewicz noch abgedrängt (5.). Der FCA versteckte sich nicht, Upamecano reparierte Nianzous katastrophales Zuspiel gegen den frei auf Neuer zustrebenden, aber zu unentschlossenen Hahn im letzten Moment (12.).
Bundesliga, 29. Spieltag
Gegen bissige und immer wieder schnell nachrückende Augsburger suchte die Nagelsmann-Elf nach ihrem Rhythmus - vergeblich. Abstimmungsprobleme vor allem in der neu formierten Viererkette waren nicht zu übersehen, wie auch die Kreativität in der Offensive gegen gut gestaffelte Gäste zu Wünschen übrig ließ.
Bis zur Pause verpufften gegen den kompakten FCA 67 Prozent Ballbesitz des arg schlampigen Rekordmeisters, dessen Spiel kaum zu Tempo und Tiefe fand. Chancen? Wenige: Ein Kimmich-Fernschuss (19.) und ein geblockter Lewandowski-Freistoß (38.) waren die kaum nennenswerte Ausbeute.
Auch Caligiuri nicht mit dem letzten Punch
Dazu hatten die Bayern noch Glück, dass es auf der Gegenseite auch Caligiuri bei einem weiteren Hochkaräter am letzten Punch fehlte - statt abzuziehen verdribbelte sich der Routinier (24.). Augsburg hätte beim Kabinengang führen können, so stand es 0:0.
Lewandowski und Kimmich scheitern an Gikiewicz
Musiala ersetzte Gnabry mit Wiederanpfiff, nach dem es nach kurzer Zeit fast 1:0 gestanden hätte: Gikiewicz lenkte Lewandowskis Kopfball famos um den Pfosten (47.).
Die Bayern brachten nun mehr Engagement ein, ließen den Ball sicherer und schneller zirkulieren, der FCA stemmte sich dem nach wie vor in guter Ordnung entgegen und ließen den Gastgeber immer wieder abprallen.
Beide Trainer reagierten nach einer knappen Stunde mit einem Doppelwechsel. Der FCA fand nun kaum noch Entlastung, Gikiewicz musste bei Kimmichs Fernschuss sein ganzes Können aufbieten, um den Einschlag zu verhindern (63.).
Bayern fehlte es weiterhin an Leichtigkeit, das verstärkte Bemühen allerdings war dem Rekordmeister nicht abzusprechen, der Druck nahm zu. Es gelangen vereinzelte Angriffszüge, der Augsburger Strafraum rückte mehr und mehr in den Blickpunkt. Gouweleeuw klärte vor Müller (72.), Pavard köpfte drüber (74.), Coman (74.) wie auch Musiala (75.) verzogen.
Lewandowski trifft vom Punkt
Die Schlussphase bot Einbahnstraßenfußball Richtung Gästetor. Ein Elfmeter musste schließlich für die Bayern-Führung herhalten, als Oxford der Ball nach Lewandowskis Kopfball an die hoch ausgestreckte Hand prallte - nachdem sich Referee Patrick Ittrich in der Review-Area die Sache noch einmal angesehen und auf den Punkt gezeigt hatte, verwandelte der Goalgetter den fälligen Strafstoß sicher und traf damit beim sechsten Duell mit Gikiewicz auch zum sechsten Mal (82.).
Nun lief der Münchner Motor runder, ein höherer Erfolg wäre in den Schlussminuten möglich gewesen (Coman, 85., Kimmich, 86.). Es blieb aber beim knappen Derby-Erfolg.
Die Münchner haben die nächste englische Woche vor sich. Am Dienstag empfängt das Team von Julian Nagelsmann den FC Villarreal zum Rückspiel im Champions-League-Viertelfinale (21 Uhr). Der FCA dagegen hat eine Woche Zeit sich auf das wichtige Heimspiel am kommenden Samstag gegen Hertha vorzubereiten (15.30 Uhr).