Leverkusens Trainer Gerardo Seoane stellte im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg in Wolfsburg vor der Länderspiel-Pause dreimal um: Statt Demirbay (10. Gelbe Karte), Azmoun (Bank) und Adli (verletzungsbedingtes Saisonaus) begannen Aranguiz, Paulinho (Doppeltorschütze in Wolfsburg) sowie Alario. Torjäger Schick saß nach Verletzungspause erstmals wieder auf der Bank.
Magath baute in seinem ersten Spiel an der Seitenlinie im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen die TSG Hoffenheim, den der 68-Jährige wegen Coronavirus-Quarantäne vom Hotelzimmer aus verfolgen musste, zweimal um - einmal davon kurzfristig. Statt Plattenhardt (muskuläre Probleme) und Richter (Bank) begannen Mittelstädt und Darida.
Schwolow muss raus - Alario eröffnet
Nach munteren Anfangsminuten, in denen beide Teams durch Mittelstädt und Bakker (2., 3.) je eine erste Chance besaßen, tat sich rund eine halbe Stunde lang wenig in der BayArena. Einzige Ausnahme: Hertha-Keeper Schwolow verletzte sich früh am linken Oberschenkel und musste in der 16. Minute gegen Lotka ausgetauscht werden. Der polnische Keeper war dann gegen Bellarabi bei der ersten hochkarätigen Torchance gefordert (21.).
Richtig ereignisreich wurde die Partie aber erst in den letzten zehn Minuten vor der Pause. Alario eröffnete den Torreigen, indem er sich erst gekonnt an Kempf vorbeidrehte und dann akkurat zum 1:0 einschoss (35.). Nur wenig später erhöhte die Werkself, die zuvor mehr Ballbesitz und Spielanteile besessen hatte: Nach Balleroberung im Mittelfeld bereitete Diaby - wie schon zuvor für Alario - diesmal für Bellarabi vor, der flach vollstreckte (40.).
Doch die Hertha antwortete umgehend in Person von Darida, der nach Vorarbeit von Mittelstädt per Volleyaufsetzer zum etwas schmeichelhaften Anschlusstreffer einschoss (42.). Beinahe hätte Alario erneut nur kurz darauf den Zwei-Tore-Abstand wieder hergestellt, doch Lotka bewahrte sein Team vor dem dritten Gegentreffer binnen zehn Minuten (45.).
Bundesliga - 28. Spieltag
Auch Stark mit Verletzungspech
Ähnlich wie in der ersten Hälfte übernahm Leverkusen auch nach Wiederbeginn die Initiative. Torgelegenheiten blieben nach der Pause aber rar. Hertha hatte Probleme im Aufbau und sorgte lediglich bei langen Bällen und Standardsituationen ansatzweise für Gefahr. So wie in der 56. Minute, als Darida - nachdem Bakker Tapsoba angeschossen hatte - eher zufällig frei vor Hradecky auftauchte, aber am Keeper scheiterte.
Pech dann erneut für die Berliner wenig später: Stark wurde von einem wuchtigen Schuss von Andrich im Knöchelbereich erwischt und knickte so unglücklich weg, dass er anschließend gegen Richter ausgetauscht werden musste (64.).
Im weiteren Verlauf blieb Leverkusen tonangebend, während die Hertha Mühe hatte, überhaupt einmal bis an den gegnerischen Strafraum vorzudringen. Zweimal Joker Azmoun (75., 81.) sowie Andrich (85.) hatten gute Kopfballgelegenheiten für die Werkself. In der 90. Minute hatte Darida doch noch eine gute Gelegenheit nach einer Flanke, traf den Ball aber nicht richtig. So blieb es beim knappen, aber verdienten Erfolg für Bayer.
Für Leverkusen geht es am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) beim VfL Bochum weiter, Hertha BSC ist am Abend zuvor (18.30 Uhr) im Stadtderby gegen Union gefordert.