FCA-Coach Markus Weinzierl brachte nach dem 2:3 in Stuttgart nicht nur fünf Neue in der Startelf (Pedersen, Gumny, Dorsch, Niederlechner und Pepi spielten für Winther, Gruezo, Hahn, Gregoritsch und Vargas), er stellte auch von Dreier- auf Viererkette um. Personell waren aber nicht alle Wechsel freiwillig, da Gregoritsch (COVID-19) und Vargas (Mandelentzündung) nicht zur Verfügung standen, während sich Hahn nach Corona-Infektion erst kurz zuvor hatte freitesten können. Gouweleeuw bestritt sein 156. Bundesliga-Spiel und zog so mit seinem niederländischen Landsmann Paul Verhaegh als Rekordausländer des FCA gleich.
Eine Zwangspause musste auch Wolfsburgs Trainer Florian Kohfeldt einlegen, nachdem er positiv auf COVID-19 getestet worden war. Weil Assistent Michael Frontzeck nach einer OP ebenfalls ausfiel, war der 25-jährige Niederländer Vincent Heilmann in Augsburg verantwortlicher VfL-Trainer. Personell gab es bei den Wölfen im Vergleich zur 0:2-Heimniederlage gegen Leverkusen lediglich eine Änderung: Steffen ersetzte auf der linken Seite den erkrankten Roussillon.
Bundesliga, 28. Spieltag
Augsburger Blitzstart
Die Wölfe starteten denkbar schlecht ins Spiel und wurden nach nur wenigen Sekunden eiskalt erwischt: Pedersen leitete geschickt per Hacke zu Iago weiter, der Arnold stehen ließ und mit rechts gekonnt den Augsburger Traumstart perfekt machte (1.).
Die frühe Führung spielte den Fuggerstädtern in die Karten, sie überließen den Wolfsburgern anschließend den Ball und fokussierten sich im weiteren Verlauf auf eine stabile Abwehr und gelegentliche Entlastung durch Konter. Weil aber der finale Pass nicht ankam, entwickelten die Hausherren kaum noch echte Torgefahr.
Der VfL wiederum brauchte eine Weile, um sich vom frühen Schock zu erholen, ließ sich nach etwa zehn Minuten allerdings vermehrt in der gegnerischen Hälfte blicken, rannte sich in der gut sortierten Deckung aber auch immer wieder fest.
Erst Schlager sorgte nach einer Ecke für Aufregung (14.), ehe Nmecha den Ausgleich verpasste: Der 23-Jährige setzte stark gegen Oxford nach, luchste diesem den Ball ab und narrte auch noch den zu Hilfe eilenden Gouweeleuw, scheiterte jedoch anschließend am stark reagierenden Gikiewicz (23.).
Allgemein war die Fehlerquote hüben wie drüben recht hoch, was letztlich dazu führte, das klare Abschlüsse ausblieben und es folgerichtig ohne weitere Treffer in die Halbzeit ging. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel bot sich Wind die Gelegenheit zum Ausgleich, doch diesen wusste FCA-Torhüter Gikiewicz mit einer klasse Parade zu vereiteln (48.).
Vorentscheidung: Florian Niederlechner (3.v.li.) trifft zum 2:0. IMAGO/Jan Huebner
Doppelschlag macht alles klar
Hälfte zwei entwickelte sich ähnlich wie die erste: Bemühte Wolfsburger machten viel Lärm um Nichts, kamen so gut wie gar nicht in vielverssprechende Abschlusspositionen - und wurden schließlich nach Strich und Faden auseinandergenommen. Zuerst verlängerte Oxford den Ball bei einer Ecke per Kopf zu Niederlechner, der auf 2:0 stellte (62.). Dann glänzte der Angreifer auch noch als Vorbereiter, indem er vor dem 3:0 Pedersen clever bediente (69.).
Der Doppelschlag brach den Willen der Wölfe, die sich in der Schlussviertelstunde in ihr Schicksal fügten und nur noch auf Schadensbegrenzung aus waren.
Der FCA konnte damit offenbar gut leben, brachte er den Dreier schlussendlich souverän über die Zeit und kann nun mit frischem Selbstvertrauen am Mittwoch (18.30 Uhr) ins Nachholspiel gegen Mainz gehen. Am Samstag (15.30 Uhr) wartet dann die schwere Aufgabe in München.
Wolfsburg wiederum empfängt zur gleichen Zeit Arminia Bielefeld und wird dann sicherlich die eigene Negativserie von nunmehr drei Niederlagen in Serie beenden wollen.