Hertha-Coach Pal Dardai stand vor großen Problemen im Offensivbereich, da mit Cordoba (Sprunggelenksverletzung), Lukebakio (Gelb-Rot), Matheus Cunha (Verletzung des Bandapparates im Sprunggelenk) und Piatek (Fraktur im Sprunggelenk) beinahe alle Stürmer nicht zur Verfügung standen. Unter der Woche konnte sich der Hauptstadtklub mit 2:1 auf Schalke durchsetzen, Dardai musste sein Team gegen Köln ordentlich umstellen: Ngankam gab sein Startelf-Debüt und ersetzte im Sturmzentrum Piatek, ansonsten gab es vier weitere Wechsel: Darida (5. Gelbe), Tousart, Plattenhardt und Pekarik (alle drei Bank) rotierten ebenfalls aus der Startelf, dafür begannen Ascacibar, Dardai, Torunarigha und Klünter.
Kölns Trainer Friedhelm Funkel musste auf Kapitän Hector (Fleischwunde am linken Knöchel) verzichten, nach der deutlichen 1:4-Heimniederlage gegen Freiburg setzte Funkel auf vier Neue: Hector wurde durch Rexhbecaj ersetzt, zudem rückten Drexler, Jakobs und Schmitz für Wolf, Ehizibue und Jannes Horn (alle Bank) in die Startelf.
Hertha-Sportdirektor Arne Friedrich hatte im Vorfeld "ein kompliziertes Spiel" prophezeit - und er sollte Recht behalten. Beim Hauptstadtklub begann Marton Dardai im defensiven Mittelfeld, dadurch spielten beide Teams mit einer Viererkette.
Köln erwischt ordentlichen Start - Harte Gangart auf beiden Seiten
Den besseren Start erwischte Köln, das etwas wacher und zwingender wirkte - schließlich waren die Rheinländer auch quasi zum Siegen verdammt. Große Chancen erspielten sich die Geißböcke aber nicht, einzig Rexhbecaj (17.) kam etwas zufällig zum ersten Abschluss. Stattdessen war von Beginn an die harte, aber nicht überharte Gangart beider Teams im Fokus. Drei Gelbe Karten im ersten Durchgang zeugten von der umkämpften Partie, bei der Hertha sich defensiv schnell auf den Kölner Angriff einstellte und selbst etwas mehr versuchte.
Bundesliga, 33. Spieltag
Zweimal wurde es dabei gefährlich, Horn parierte aber sowohl gegen Radonjic (30.) als auch gegen Ngankam (39.). Das torlose Remis zur Pause spiegelte den Spielverlauf absolut wider.
Am Spielverlauf änderte sich auch mit Wiederanpfiff wenig, beide Teams wollten nicht ins Risiko gehen. Die Partie war sehr zäh, von Verletzungsunterbrechungen sowie Fouls geprägt und hatte wenig Rhythmus.
Funkel versucht es mit neuen Offensivkräften
Nach einer Stunde reagierte Funkel und brachte Wolf und Horn, doch auf Chancen auf beiden Seiten wartete man vergeblich, weshalb der Kölner Coach 20 Minuten vor Schluss mit Özcan und Thielmann weitere Offensivkräfte brachte.
Die vielen neuen Kräfte, aber auch der zunehmende Zeitdruck, ließen die Geißböcke so langsam aufwachen. Jakobs fasste sich von links ein Herz, konnte damit zwar Schwolow nicht wirklich beeindrucken, läutete aber eine Druckphase der Kölner ein (77.). In dieser hatte auch Wolf eine Torannäherung (79.), doch recht schnell verpuffte der Schwung auch wieder.
Hertha hält die Null und feiert den Klassenerhalt
In der Schlussphase ging keine Mannschaft mehr ins Risiko, es blieb bei der verdienten Nullnummer, da Skhiri zu Recht ein Elfmeterpfiff verwehrt wurde (89.).
Nach dem Abpfiff war die Erleichterung bei Hertha letztlich groß, der Klassenerhalt ist gesichert, in den Schlussminuten kam noch Winkler zu seinem Bundesliga-Debüt.
Für Hertha geht es im allerletzten Saisonspiel am nächsten Samstag (15.30 Uhr) zur TSG Hoffenheim, dabei geht es quasi um nichts mehr. Köln hat zur gleichen Zeit als Tabellen-17. den längst abgestiegenen FC Schalke 04 zu Gast und benötigt dringend drei Zähler und Patzer der Konkurrenz, um den Abstieg zu verhindern.