RB-Coach Julian Nagelsmann nahm nach dem 1:4 im Pokalfinale gegen Dortmund drei Tage zuvor gleich acht Änderungen vor: Einzig Gulacsi, Klostermann und Sabitzer starteten erneut.
Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner musste nach dem 3:0-Heimsieg gegen Union Berlin zwangsweise einmal tauschen. Brekalo, der dreifache Torschütze gegen die Eisernen, konnte nach einem Pressschlag im Abschlusstraining mit einer Blessur am Sprunggelenk nicht auflaufen. Gerhardt rückte ins Team.
Philipps sehenswerter Doppelpack
Nagelsmann hatte vor dem Spiel angekündigt, dass seine Mannschaft trotz des emotionalen Tiefs nach der Pokalniederlage "einen fairen Wettbewerb" liefern werde. Und RB begann auch munter - doch noch präsenter und vor allem zielstrebiger zeigte sich der VfL. Nachdem schon Baku früh nur sehr knapp gescheiterte war (6.), brachte Philipp die Gäste mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel früh in Führung (11.). Leipzig versuchte zu kontern, doch Wolfsburg blieb zunächst gefährlicher. Weghorst traf in der 24. Minute den Außenpfosten.
Bundesliga, 33. Spieltag
Mitte der ersten Hälfte lieferten sich beide Mannschaften dann einen offenen Schlagabtausch. Nkunku scheiterte im Eins-gegen-eins an Casteels (28.), kurz darauf warf sich Mbabu gerade noch in einen Schuss des aufgerückten Orban aus zehn Metern (30.). Doch es blieb dabei - der VfL zeigte sich einen Tick durchschlagskräftiger. Fast mit dem Pausenpfiff gelang Philipp, der sich im Rücken von Konaté in Position gebracht hatte, nach Bakus Vorarbeit mit der Pike sein zweiter Treffer des Spiels - zugleich der durchaus verdiente 2:0-Pausenstand (45.+1).
Kluivert elegant, Sabitzer eiskalt
Nach dem Seitenwechsel versuchte Nagelsmann mit der Hereinnahme von Haidara und Angelino für Laimer und Henrichs neue Impulse zu setzen. War es bereits ein Erfolg dieser Umstellungen? In jedem Fall kamen die Sachsen bereits in der 51. Minute zum Anschlusstreffer. Sabitzer bediente Kluivert mit einem wunderbaren weiten Ball, den der Niederländer perfekt annahm und dann auch noch Casteels und Mbabu narrte und ins Tor einschoss. Plötzlich war Leipzig dominant und schnürte die Gäste in der eigenen Hälfte ein. Wieder Kluivert scheiterte in der 67. Minute gegen Casteels knapp.
Ein etwas unglücklicher Zweikampf aus Sicht von Paulo Otavio und dem VfL führte schließlich zu einem Foulelfmeter. Der Brasilianer traf nach einer Abwehraktion von Casteels Haidara, der einen Tick eher am Ball war, am Bein. Nach Video-Check entschied Referee Zwayer auf Strafstoß, den Sabitzer souverän verwandelte (77.). Es war der Endstand, zumal beide Teams nach einer laufintensiven, interessanten Begegnung in den Schlussminuten ein wenig müde wirkten.
Für Leipzig geht es im letzten Spiel unter Nagelsmann am nächsten Samstag (15.30 Uhr) zu Union Berlin. Wolfsburg hat zur gleichen Zeit Mainz 05 zu Gast.