Dass Bremens Coach Florian Kohfeldt, der im Vergleich zum 0:1 gegen Mainz für Veljkovic (Nasenbeinbruch) Groß in die Startformation nominierte, eine defensive Ausrichtung wählen würde, war keine Überraschung. Gegen die optisch überlegenen Berliner hielt das tief gestaffelte Werder die Räume ganz eng und hatte sich auch auf die Standardstärke der Eisernen gut eingestellt.
Der Tabellen-14. packte spätestens im letzten Drittel gegen die etwas kombinationssichereren Fischer-Schützlinge entschlossen zu. Weil gleiches auch für die Köpenicker galt, die die Gegenattacken der Gäste allerdings meist schon im Ansatz erstickten, entwickelte sich eine äußerst zähe Partie.
Zu Buche standen im ersten Abschnitt erinnerungswürdig zwei Torschüsse: Für die Eisernen, die Trainer Urs Fischer gegenüber dem 0:2 in Dortmund viermal personell verändert hatte und für Trimmel, Prömel, Endo und Musa (alle Bank) Schlotterbeck, Ryerson, Gentner und Pohjanpalo aufgestellt hatte, durch Andrich: Friedl blockte dessen Schuss nach einer Kruse-Ecke mit dem Körper (16.). Auf der anderen Seite durch Rashica nach einem der raren Konter der Grün-Weißen (22.). Es ging folgerichtig torlos in die Kabine.
Pohjanpalos Doppelschlag
Der 31. Spieltag
Für den angeschlagenen Kruse stand Musa bei den Hauptstädtern nach Wiederanpfiff auf dem Rasen. Und acht Minuten nach dem Wechsel stand es 2:0 - was war passiert? Sieben Ecken hatte Bremen mehr oder minder gut verteidigt, nach der achten klingelte es aber: Nach Ingvartsens Hereingabe prallte der Ball von Friedrich an Füllkrug ab und zu Pohjanpalo, der im Fünfer aus drei Metern einschoss (50.).
Wenig später hatte sich die Einwechslung von Musa rentiert: Der Joker verlängerte per Kopf auf Pohjanpalo, und der Finne schnürte gegen Friedl und Pavlenka aus halbrechter Position aus neun Metern den Doppelpack (53.).
Wieder Musa, wieder Pohjanpalo
Die Köpfe bei Werder hingen, Musas Chancen (59., 66.) gaben dem immer selbstbewussteren Auftritt der Eisernen weiteren Ausdruck. Und einer hatte noch nicht genug: Nach Musas Zuspiel enteilte Pohjanpalo Gebre Selassie und tunnelte Pavlenka zum 3:0 - lupenreiner Hattrick des Finnen (67.).
Immerhin brach Bremen in der Folgezeit nicht vollends auseinander, sondern bewies mit frischen Kräften Moral - unter anderem kam Bargfrede zum Comeback. Mehr als das Ehrentor durch Gebre Selassie, der Luthes Patzer ausnutzte (82.), sollte den Grün-Weißen aber nicht gelingen.
Union Berlin reist am übernächsten Samstag, den 8. Mai (15.30 Uhr), nach Wolfsburg. Bremen hat am kommenden Freitag, den 30. April (20.30 Uhr), zunächst im DFB-Pokal-Halbfinale Leipzig vor der Brust. In der Liga wartet nach der siebten Niederlage in Serie dann die Heimaufgabe gegen Leverkusen (8. Mai, 15.30 Uhr).