Stuttgarts Trainer Michael Wimmer musste nach der heftigen 0:5-Auswärtsklatsche bei Borussia Dortmund zweimal notgedrungen wechseln, da Millot und Mavropanos aufgrund von muskulären Problemen nicht im Kader standen. Ito und Führich rückten dafür in die Startelf. Zudem spielte Pfeiffer für Tiago Tomas (Bank).
FCA-Coach Enrico Maaßen musste am vergangenen Wochenende trotz eines 3:0-Vorsprungs ein 3:3 gegen RB Leipzig hinnehmen, nachdem Iago die Ampelkarte gesehen hatte. Jensen ersetzte den Brasilianer gegen den VfB.
Guirassy antwortet auf den Schock
Sechs Gegentore hatte der VfB bis dato in der Anfangsviertelstunde kassiert (Ligahöchstwert) - im Schwaben-Duell kam Nummer sieben dazu: Zagadou verteidigte gegen Niederlechner mangelhaft, der Stürmer ließ sich die Chance nicht nehmen (4.).
Die Stuttgarter, die das 4-4-2-System der Fuggerstädter spiegelten - mit Anton aus Rechtsverteidiger -, reagierten jedoch nicht geschockt und nutzten ebenfalls die Räume, die beide Abwehrreihen ihren Gegnern boten. Guirassy schlich sich bei einer Sosa-Flanke (mit rechts) davon und köpfte zum Ausgleich ein (15.). Es war der erste Treffer, den der VfB in der Anfangsviertelstunde erzielte.
Vargas-Jubiläum glücklos - Itos Patzer bleibt folgenlos
Die Partie blieb temporeich und fehlerbehaftet, die Stuttgarter hatten im ersten Durchgang ein klares Plus an Ballbesitz (64 Prozent). Die Gelegenheiten, die sich ihnen boten, spielten sie allerdings nicht konsequent genug aus. Lediglich Silas hatte mit dem Pausenpfiff die große Chance, das Spiel zu drehen, Pedersen rettete auf der Linie (45.+3).
Auf der Gegenseite wurde aber auch der FCA, bei dem Vargas den Rasen bei seinem 100. Bundesligaspiel verletzungsbedingt verlassen musste (25.), immer wieder gefährlich. Berisha versuchte es frech mit einem Lupfer (21.), Petkov, der für Vargas gekommen war, profitierte um ein Haar von Itos Schnitzer (30.). Letztlich blieb es beim Remis zur Pause.
Bundesliga - 12. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer in der Mercedes-Benz-Arena zunächst ein anderes Spiel. Die erste Hälfte war kurzweilig, geprägt von Fehlern und in der Folge Offensivaktionen. Der zweite Abschnitt bot anfangs vor allem Leerlauf.
Knifflige Szene um Sosa
Aufregung gab es dann in der 57. Minute, als die Augsburger Elfmeter forderten. Pedersen flankte an den zweiten Pfosten, dort legte Petkov noch einmal in die Mitte. Sosas Arm war ausgestreckt und der Ball berührte diesen. Tobias Stieler ließ weiterlaufen und wurde auch vom VAR nicht überstimmt. Hier hätten die Gäste gerne einen Elfmeter bekommen.
Gegen Ende der Partie wurde es dann wieder etwas packender, Demirovic machte mit dem Hinterkopf den Auftakt (68.). Auf der anderen Seite wurde Niederlechner zum zwischenzeitlichen Helden, als er gleich zweimal die Stuttgarter Führung auf der Linie vereitelte (69., 70.), Endo wäre jeweils der Torschütze gewesen.
Der VfB hatte nun wieder Oberwasser, doch der Ball wollte nicht ins Tor fallen. So auch bei Guirassy, der freistehend über das Tor schoss (75.).
Koubeks starke Reflexe - Matchwinner Anton
Und was machte der FCA? Dieser war in dieser Phase mit sich beschäftigt. Sowohl Gruezo als auch Rexhbecaj sahen ihre fünfte Gelbe Karte, somit fehlt Maaßen im kommenden Spiel gegen Frankfurt die Doppelsechs. Positiv war immerhin die Einwechslung Uduokhais, der nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte (79.).
Die Fuggerstädter hätten sich aber mit einem Remis zufrieden gegeben und taten nach vorne nichts mehr. Anders der VfB, der noch einmal so richtig loslegte. Erst köpfte Pfeiffer an die Latte (86.), dann wuchs Koubek gegen Ito (87.) und Pfeiffer (90.) über sich hinaus. Stuttgart gab sich nicht auf und wurde schließlich in der Nachspielzeit belohnt. Tiago Tomas legte traumhaft per Hacke in den Strafraum, dort tauchte Anton auf und schoss zum umjubelten Siegtreffer ein (90.+2). Wirklich jubeln konnte der Torschütze aber nicht, da er im Schuss an der rechten Wade krampfte.
Durch den zweiten Saisonsieg verabschiedete sich der VfB aus den Abstiegsrängen, Augsburg wartet seit vier Partien auf einen Sieg.
Der VfB eröffnet den nächsten Bundesligaspieltag auswärts bei Borussia Mönchengladbach (4. November, 20.30 Uhr). Der FC Augsburg empfängt einen Tag später Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr).