Auch wenn für den FC St. Pauli zuletzt längst nicht alles rund lief - am Millerntor hatte es in dieser Saison bis dato jeder Gegner schwer. So schwer, dass die Kiez-Kicker vor heimischer Kulisse noch ungeschlagen waren. Und das sollte auch so bleiben.
2. Bundesliga - 16. Spieltag
St. Pauli begann im Vergleich zum 0:1 in Düsseldorf auf gleich vier Positionen verändert. Beifus rückte für Fazliji in die Anfangsformation, der nach seinem Kopfstoß vom DFB gesperrt worden war. Neben Eggestein durften sich zudem die Edeljoker Metcalfe und Otto von Beginn an beweisen.
Doch die Hausherren begannen nervös. Immer wieder wirkte das Team von Timo Schultz unkonzentriert - auch in den entscheidenden Situationen. So trat Startelfdebütant Beifus in aussichtsreicher Schussposition über den Ball (8.).
Kiel mit leichten Feldvorteilen
Kiels Bestrebungen, sich dem gegnerischen Tor anzunähern, wurden spätestens Mitte der ersten Hälfte resoluter. Störche-Coach Marcel Rapp hatte gegenüber dem 4:1 in Karlsruhe keine Wechsel vorgenommen - und seine Mannschaft wirkte dementsprechend eingespielt. Reese, der schon gegen den KSC getroffen hatte, kam nach einer Ecke gleich zweimal zum Abschluss, erst blockte Smith, dann Irvine (21.).
Holstein blieb am Drücker und hatte dann die bis dato beste Chance der Partie. Mittelfeldmann Holtby drang in den FCSP-Sechzehner ein und verlud Vasilj mit einem Schuss gegen dessen Laufrichtung. Die Rechnung hatte er jedoch nicht mit Smith gemacht, der in höchster Not für seinen geschlagenen Keeper rettete (35.). Auch St. Pauli meldete sich kurz darauf nochmal zu Wort, aber Schreiber parierte den Rechtsschuss von Metcalfe glänzend (41.).
Trostloser Kick nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel plätscherte die Partie dann zunächst vor sich hin, ehe schließlich die Gäste wieder ernsthafte Ansprüche anmeldeten. Da jedoch nach wie vor aus dem Spiel heraus wenig ging, musste ein Standard herhalten. Erras tauchte nach einer Ecke von Holtby völlig frei vor Vasilj auf, der den Einschlag des unplatzierten Kopfballs gekonnt verhinderte (66.).
FCSP-Coach Timo Schultz wechselte dann zweimal und brachte mit Daschner und Eggestein gleich zwei Offensivkräfte. Doch die geringen Bemühungen der Gastgeber widersprachen etwas der vermeintlichen Marschroute ihres Trainers. Viele Bälle gingen schon im Aufbauspiel verloren, Flanken flogen ins Leere.
Kiel war einem Lucky Punch in der Schlussphase einen Hauch näher. Aber die Abschlüsse gingen eher nach hinten los (Wriedt, 76.). Neben ihm fanden auch andere entscheidende Spieler der letzten Wochen nach wie vor nicht in die Partie. Deshalb machte Skrzybski, Top-Torjäger der Störche (10 Treffer), nach 80 Minuten Platz für Mühling. Doch auch der konnte der Partie seinen Stempel nicht mehr aufdrücken.
Es blieb bei einer Nullnummer, die insbesondere dem FC St. Pauli nicht sonderlich weiterhilft. Im letzten Pflichtspiel des Kalenderjahres gastieren die Hamburger am Samstag in Karlsruhe (13 Uhr). Einen Tag zuvor empfangen die Störche Hannover 96 (18.30 Uhr).