St. Paulis Trainer Timo Schultz reagierte auf die jüngste 1:2-Niederlage in Braunschweig mit zwei Änderungen: Rückkehrer Paqarada begann hinten links für Ritzka (Bank), Dzwigala ersetzte den angeschlagenen Nemeth in der Innenverteidigung. HSV-Coach Tim Walter tat es seinem Gegenüber im Vergleich zum 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern gleich: Während Königsdörffer für Kittel begann, kehrte Stammkeeper Heuer Fernandes für Raab zurück in dem Kasten.
Schonlau schiebt sich vom Feld
Die anfängliche Nervosität abgelegt, eröffneten die Hausherren die Partie mit einem echten Kracher: Nach glücklicher Entstehung fand Saliakas Mitspieler Amenyido, der wuchtig abzog, Heuer Fernandes jedoch nicht überwinden konnte (16.). Ein Wachmacher, auf den der HSV mit einem Standard antwortete, den Glatzel dem besser positionierten Heyer vom Fuß nahm (19.).
Alles andere als wach präsentierte sich dann aber die Hintermannschaft der Rothosen: Amenyido drohte nach einem Abschlag Vasijls davonzuziehen, Schonlau schob den Angreifer zwar leicht und aber auch plump in den Rücken, was dieser natürlich dankend annahm. Die Konsequenz: Schiedsrichter Deniz Aytekin zückte glatt Rot wegen Notbremse (28.).
Matanovic im Pech
2. Liga - 12. Spieltag
Wirklich anzumerken war dieser Feldverweis dem Spiel anschließend aber (noch) nicht. Die Gäste brauchten ein paar Minuten, um sich zu schütteln und profitierten dabei davon, dass die Kiezkicker die numerische Überlegenheit kaum ausspielten. Dennoch gelang den Hausherren kurz vor der Pause der bis dahin gefährlichste Abschluss: Paqarada fand Matanovic, der technisch wertvoll abschloss und Pech hatte, dass er nur den Pfosten traf (44.).
Nach Wiederanpfiff gingen die St. Paulianer die Partie dann forscher an und nutzten ihre Überzahl etwas konsequenter. Klare Chancen sprangen bei Abschlüssen von Medic (53.) und Paqarada (54., 58.) aber noch nicht heraus. Es war dementsprechend ein Stück weit bezeichnend, dass ein Standard die erlösende Führung brachte: Hartel bediente Smith, der per Kopf unhaltbar zum 1:0 traf und das Millerntor in Ekstase versetzte (61.).
Hartel und Otto bringen die Entscheidung
Ein Nackenschlag für die Gäste, die sich in der Folge offensiv quasi gar nicht mehr blicken ließen. Die Hausherren blieben auch in der Folge die aktivere Mannschaft, ohne zunächst jedoch größere Chancen zu kreieren. Erst die Schlussviertelstunde brachte dann wieder offensive Highlights, welche der FCSP gnadenlos ausnutzte: Zunächst erhöhte Hartel auf 2:0 (74.), ehe der eingewechselte Otto mit dem letzten Abschluss der Partie auch noch das 3:0 bejubeln durfte - und den klaren Derbysieg damit perfekt machte.
Für beide Teams geht es bereits unter der Woche im DFB-Pokal weiter: St. Pauli ist beim SC Freiburg am Mittwoch zu Gast (18 Uhr), der HSV spielt schon am Dienstag ebenfalls um 18 Uhr - auswärts bei RB Leipzig. In der 2. Liga treffen die Kiezkicker dann auf Arminia Bielefeld am Samstag (22. Oktober, 20.30 Uhr). Der Hamburger SV empfängt Aufsteiger Magdeburg (23. Oktober, 13.30 Uhr).