Im Vergleich zur 1:2-Niederlage im Pokal gegen den Zweitligisten Karlsruher SC tauschte Bayer-Coach Gerardo Seoane viermal Personal aus: Statt Andrich, Amiri, Diaby (Gelb-Sperre) und Paulinho begannen Hincapie, Demirbay, Wirtz und auch der wieder fit gewordene Alario.
10. Spieltag
In seinem ersten Spiel als Wolfsburger Trainer nahm Kohfeldt zwei Änderungen im Vergleich zum 0:2 gegen Freiburg noch unter Vorgänger van Bommel vor: Gerhardt und Philipp starteten statt Mbabu und Paulo Otavio.
Wenig Chancen, viel Schubsen
Beide Teams begegneten sich mit nahezu identischen 3-4-3-Systemen. Den besseren Start erwischte dabei Wolfsburg, das die Werkself früh störte - und auch die erste gute Chance im Spiel besaß. Hradecky parierte aber gegen einen Schuss von Baku vom Strafraumrand (8.). Nach rund einer Viertelstunde kam Leverkusen besser ins Spiel und hatte fortan Vorteile in Sachen Ballbesitz. Nach einem Konter hatte auch Bayer durch Adli die erste klare Gelegenheit, nach Zusammenspiel mit Wirtz verzog der Franzose knapp (21.).
Insgesamt blieben Großchancen in der gesamten ersten Hälfte rar, weil beide Teams mit viel Engagement und Tempo verteidigten. Nach einer knappen halben Stunde eskalierte die Situation für kurze Zeit, nachdem Steffen Wirtz gegen den Fuß trat, obwohl bereits abgepfiffen war. Referee Aytekin zeigte Steffen sowie Brooks und Tah als Rädelsführer der Schubsereien die Gelbe Karte, die kurz darauf auch Alario nach Foul an Steffen erhielt. Nach einer dennoch wenig ereignisreichen ersten Hälfte ging es torlos in die Pause.
Kohfeldts Wechsel fruchten prompt
Kohfeldt wechselte nach der Pause zweimal, Paulo Otavio und Lukebakio kamen für Steffen und Philipp. Eine Entscheidung, die sich sehr schnell nachhaltig bezahlt machte. Denn schon in der 48. Minute löste sich Lukebakio nach Steilpass wohl aus gleicher Höhe und gab im Strafraum schließlich nach innen. Dort vollstreckte Nmecha aus kurzer Distanz. Und damit noch nicht genug: Nach Zusammenspiel der Joker - Lukebakio nahm links Paulo Otavio mit - scheiterte Nmecha zunächst an Hradecky, dann Gerhardt am blockenden Demirbay, ehe Arnold schließlich im dritten Versuch humorlos zum 2:0 für den VfL einschoss (51.).
Die Werkself musste sich ein wenig schütteln und war dann um Ergebnisverbesserung bemüht. Doch fehlte es den Rheinländern dabei vor ungeduldig werdender Anhängerschaft zumeist an zündenden Ideen und Esprit. Gegen gut postierte Wolfsburger blieben klare Chancen weiter aus. Demirbay verzog aus der Distanz knapp (74.), der von Amiri klug freigespielte Paulinho legte sich den Ball frei vor dem Tor zu weit vor (77.) - und ein Freistoß erneut von Demirbay blieb in der Mauer hängen (85.). Das war es aber bis in die Nachspielzeit auch schon an Torannäherungen der Leverkusener in der zweiten Hälfte. Erst dann hatte Alario per Kopf doch noch eine gute Torgelegenheit (90.+2).
Lacroix sieht spät Rot - Alario verschießt
In der letzten Minute der angezeigten Nachspielzeit gab es dann sogar noch einen Strafstoß für die Leverkusener, nachdem Lacroix Alario beim Torabschluss von hinten am Trikot festhielt und für die Notbremse auch noch die Rote Karte sah (90.+6). Alario scheiterte mit dem Strafstoß aber an Casteels, sodass es beim 2:0 für Wolfsburg blieb. Die Leverkusener Fans quittierten den Schlusspfiff mit einem gellenden Pfeifkonzert.
Weiter geht es für beide Klubs zunächst international: Bayer 04 erwartet in der Europa League Betis Sevilla am kommenden Donnerstag (21 Uhr), ehe es am Sonntag (15.30 Uhr) dann wieder in der Liga bei Hertha BSC ernst wird. Die Wolfsburger müssen derweil in der Champions League am Dienstag (18.45 Uhr) gegen RB Salzburg antreten, in der Bundesliga wartet am Samstag (15.30 Uhr) der Vergleich mit dem FC Augsburg.