Bei Bayer Leverkusen rotierte Coach Gerardo Seoane im Vergleich zum 2:2 in Köln auf gleich sechs Positionen. Teilweise allerdings unfreiwillig, denn Bellarabi (Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel) und Schick (Bänderriss im Sprunggelenk) mussten ebenso wie Alario verletzungsbedingt passen. Kossounou, Hincapie, Demirbay und Wirtz rutschten auf die Bank. Neu dabei: Tapsoba, Bakker, Palacios, Amiri, Adli sowie Paulinho.
Beim KSC nahm Trainer Christian Eichner nach dem 1:3 in Düsseldorf drei Wechsel vor: Torhüter Gersbeck, Breithaupt und Cueto spielten für Kuster, Kaufmann und Lorenz (alle Bank).
Cueto schockt die Werkself früh
Die Partie begann mit einem Paukenschlag: In der 4. Minute ging der Außenseiter, der Bayer in der Anfangsphase mit hohem Pressing attackierte, in Führung: Wanitzek flankte zu Hofmann, dessen von Tapsoba noch abgefälschten Kopfball Hradecky nach vorne abwehrte. So vollstreckte Cueto aus kurzer Distanz - 1:0. Leverkusen reagierte mit wütenden Angriffen. Diaby verzog per Direktabnahme aber ebenso knapp, wie wenig später der völlig frei vor Gersbeck auftgetauchte Adli (10., 12.).
Karlsruhe verteidigte gegen die anlaufenden Rheinländer leidenschaftlich, hatte ab und an aber auch weitere Umschaltmomente. Hofmann kam in der 29. Minute zu einer Gelegenheit. Gefährlicher aber blieb Bayer. Amiri verfehlte das Karlsruher Gehäuse aber ebenso wie später erneut Adli (19., 34.). Aufgrund der fehlenden Durchschlagskraft der Seoane-Elf blieb es so zur Pause beim knappen Vorsprung für den KSC.
Frimpong trifft, doch Hradecky patzt
Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gestaltete sich turbulent; nicht zuletzt, weil der KSC erneut stark begann, aber auch Bayer weiter nach vorne spielte. Wanitzek per Freistoß und Gordon nach Ecke scheiterten an Hradecky (47., 51.). Auf der Gegenseite vertändelte Diaby einen Zwei-auf-Eins-Konter leichtfertig (51.). Wenig später aber gelang Bayer doch das längst verdiente 1:1: Nach Doppelpass mit Adli erzielte der agile Frimpong sein erstes Pflichtspieltor für die Werkself.
Danach ging es in ähnlichem Stil wie zuvor weiter - Leverkusen ließ eine weitere Überzahlchance liegen, weil Paulinho zu ungenau passte (60.). Kurz darauf hatte der KSC Glück, dass ein Foul von Heise gegen Frimpong auf der Strafraumlinie ohne Folgen blieb. Und dann passierte es auf der Gegenseite: Hradecky spielte Choi den Ball im eigenen Strafraum bei einem Aufbauversuch genau in den Fuß, der Südkoreaner bedankte sich umgehend mit dem Treffer zum 2:1 (64.).
Bayer versiebt zahllose Großchancen
Was danach kam, war ein Chancenfestival von Bayer gegen müde werdende Badener. Musste Gersbeck zunächst noch per Glanzparade gegen einen Kopfball des eigenen Mannes (Gordon) retten (72.), so überbot sich die Werkself anschließend beinahe schon im Auslassen von exzellenten Möglichkeiten: Adli schoss freistehend ebenso über das Tor wie Sekunden später Joker Iker Bravo (je 78.), der mit einem Alter von 16 Jahren, neun Monaten und 15 Tagen zum jüngsten Leverkusener Profi aller Zeiten wurde. In der Nachspielzeit vergaben Adli und Andrich im Duett erneut (90.+1), ehe erneut Iker Bravo mit dem Schlusspfiff aus guter Position knapp vorbeizielte (90.+5).
So reichte es für den KSC, der auf der letzten Rille weiterkam und sich am Sonntag (LIVE! ab 18.30 Uhr bei kicker) die Auslosung für das DFB-Pokal-Achtelfinale anschauen kann, Stunden zuvor müssen die Karlsruher aber noch in Liga zwei gegen Paderborn ran (13.30 Uhr). In der Bundesliga spielt Leverkusen tags zuvor (15.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg, der erstmals unter dem neuen Coach Florian Kohfeldt antritt.