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NFL: Ravens-Quarterback Lamar Jackson neuer MVP

Flacco startet das größte Comeback

Jackson ist neuer MVP - Browns und Texans räumen bei den NFL Honors groß ab

Herausragender Athlet, herausragender Quarterback: Lamar Jackson ist neuer MVP der NFL.

Herausragender Athlet, herausragender Quarterback: Lamar Jackson ist neuer MVP der NFL. Getty Images

Bereits zum zweiten Mal in seiner noch jungen Karriere ist Lamar Jackson mit dem NFL Most Valuable Player Award ausgezeichnet worden. Der im NFL Draft 2018 in der 1. Runde an 32. Stelle von den Baltimore Ravens gezogene Quarterback hat sich nach seinem Fabeljahr 2019 erneut in herausragender Form gezeigt.

War Jackson 2019 vor allem aufgrund seiner Laufstärke (1206 Yards, sieben Rushing Touchdowns) neben starken 3127 Passing Yards und 36 Touchdown-Würfen bei nur sechs Interceptions eine Bank gewesen, präsentierte sich der erst 27-jährige Spielmacher nun als absolutes Komplettpaket. 821 Yards und fünf Scores auf dem Boden schmückte Jackson dieses Mal mit 3678 Yards über die Luft und 24 TD-Pässen bei nur sieben Interceptions aus - seine höchste Completion Rate mit 67,2 Prozent inklusive.

Der verdiente Lohn: Mitsamt seiner großartig aufgestellten Mannschaft aus Baltimore, die einmal mehr vom nimmermüden Head Coach John Harbaugh (seit 2008 im Team) betreut wurde, stürmten die Ravens souverän auf dem Nummer-1-Seed der AFC in die Play-offs - und dort beim klaren 34:10 in der Divisional Round über die Houston Texans hinweg.

Eine Woche später platzte dann allerdings der Traum vom ganz großen Wurf, dem ersten Super-Bowl-Titel seit dem Erfolg Anfang 2013 (34:31 gegen San Francisco) - mit 10:17 nämlich verlor Baltimore etwas überraschend gegen den Titelverteidiger, die Kansas City Chiefs. Jackson selbst leistete sich hier einen schwachen Auftritt, ihm unterlief etwa eine kostspielige Interception und ein teurer Fumble bei sonst nur einem Touchdown-Pass.

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Hier also hatte sein Gegenüber Patrick Mahomes (28), der zusammen mit Head Coach Andy Reid nun vor dem dritten Super-Bowl-Ring seiner jungen Karriere steht, die Nase vorn. In der Wahl zum MVP, die im vergangenen Jahr noch Mahomes für sich entschieden hatte, schlug das Pendel dieses Mal aber wieder in Richtung Jackson aus - noch vor Buffalos Josh Allen, Dallas' Dak Prescott oder auch San Franciscos Brock Purdy.

McCaffrey und viel Texans-Power

Zum letzten Mal nicht an einen Quarterback war der Most Valuable Player Award nach der NFL-Saison 2012 verliehen worden - an den damaligen Running Back der Minnesota Vikings, Adrian Peterson.

Heißt im Umkehrschluss: Trotz seiner famosen 1459 Rushing Yards, seiner 564 Receiving Yards und ganzen 21 Touchdowns ging Christian McCaffrey trotz immer wieder aus Kalifornien geäußerten Hoffnungen leer aus. Der Star-Running-Back und die Allzweckwaffe der San Francisco 49ers durfte sich immerhin mit dem Award zum Offensive Player of the Year trösten - er verwies dabei die beiden Receiver Tyreek Hill (Miami Dolphins) oder CeeDee Lamb (Dallas Cowboys) auf die Plätze.

"Jeder hat diese Gym-Fanaten, die so hart arbeiten. Wir haben auch so einen Kerl, der aber gleichzeitig einer der talentiertesten Spieler der Liga ist", lobt 49ers-Coach Kyle Shanahan.

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Ansonsten gehörte ein Großteil des Abends im Zuge dieser NFL Honors 2024, wo viele Aushängeschilder der Liga und Beteiligte der beiden Super-Bowl-Teilnehmer neben NFL-Boss Roger Goodell zugegen waren, auch den Houston Texans.

Nach einem bereits spektakulären Draft - Quarterback C.J. Stroud als Second Overall und Defensive End Will Anderson als Third Overall Pick - folgte angeleitet vom neuen Head Coach DeMeco Ryans (zuvor Defensive Coordinator der 49ers) eine teils spektakuläre Regular Season. Die Play-offs wurden verdientermaßen erreicht und dort in Runde 1 (Wild Card Round) die Cleveland Browns mit 45:14 aus dem eigenen Stadion gefegt. Wenig verwunderlich gingen nun auch die Awards für den Offensive Rookie of the Year und den Defensive Rookie of the Year an die eindrucksvoll abliefernden Stroud und Anderson.

Erste Auszeichnung für Garrett - Flacco erhält Comeback-Award

Schon in den vergangenen Jahren war Myles Garrett mehrmals Anwärter auf den Defensive Player of the Year, erstmals ausgezeichnet wurde er nun im Februar 2024. Die 14 Sacks waren zwar nur die siebtmeisten der NFL, doch er war ein Hauptverantwortlicher dafür, dass die Cleveland Browns die beste Defense der Regular Season stellten.

Als Coach of the Year wurde tatsächlich Garretts Vorgesetzter gekürt: Kevin Stefanski von den Browns wurde in beiden Jahren, in denen er mit Cleveland in die Play-offs einzog, als Coach of the Year ausgezeichnet. "Die Art und Weise, wie er unser Team in diesem Jahr durch Herausforderungen und Widrigkeiten geführt und gemanagt hat, war absolut phänomenal", lobte General Manager Andrew Berry in seiner Rede. Die Browns hatten unter anderem QB Deshaun Watson und Running Back Nick Chubb verletzungsbedingt verloren.

Als Comeback Player of the Year durfte sich kurz vor dem Super Bowl ein weiterer Cleveland-Profi feiern lassen: Joe Flacco, einstiger Super-Bowl-MVP, sprang bei den Browns für den verletzten Watson ein und überzeugte. Bei fünf Starteinsätzen steuerte der 39-Jährige 1616 Passing Yards bei.

Ausgezeichnet als Walter Payton Man of the Year wurde Cameron Heyward, Defensive Tackle der Steelers, der sich mit Initiativen für die Bekämpfung von Nahrungsnot bei Kindern sowie deren Alphabetisierung einsetzt.

Die Award Winners der NFL 2023:

Most Valuable Player: Lamar Jackson, Quarterback, Baltimore Ravens 
Offensive Player of the Year: Christian McCaffrey, Running Back, San Francisco 49ers
Defensive Player of the Year: Myles Garrett, Defensive End, Cleveland Browns
Offensive Rookie of the Year: C.J. Stroud, Quarterback, Houston Texans
Defensive Rookie of the Year: Will Anderson Jr., Defensive End, Houston Texans
Coach of the Year: Kevin Stefanski, Cleveland Browns
Comeback Player of the Year: Joe Flacco, Quarterback, Cleveland Browns
Walter Payton Man of the Year (Award für soziale Verdienste): Cameron Heyward, Defensive Tackle, Pittsburgh Steelers

mag, msc

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