Da hatte der 70-jährige Trainerfuchs das richtige Näschen! Hrubesch brachte Meißner von Anfang an und verhalf dem Angreifer zu seinem ersten Startelfeinsatz in Liga zwei. Das zahlte sich aus, denn der 21-jährige Stürmer war an den ersten beiden Toren entscheidend beteiligt. Zunächst wurde sein Schuss von Sörensen entscheidend zum 1:0 abgefälscht (30.), dann legte er mustergültig für Jatta auf, der per Schlenzer auf 2:0 stellte (36.).
"Wir glauben noch dran", hatte Hrubesch als Hamburgs neuer Interimstrainer noch vor der Begegnung versichert und damit die Minimalchance auf die Bundesliga gemeint. Die Vereinsikone übernahm für die letzten drei Spiele von Daniel Thioune, unter dem der HSV fünfmal in Folge nicht gewonnen hatte. Nach dem 1:1 gegen Karlsruhe nahm Hrubesch gleich mal fünf Veränderungen vor: Heyer, Onana, Kinsombi, Jatta und eben jener Meißner starteten für van Drongelen, Gjasula, Wintzheimer, Narey (alle Bank) und Hunt (Muskelfaserriss).
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Für die Nürnberger war es bitter, dass sie mit 0:2 hinten lagen, denn sie waren zu Beginn eigentlich klasse im Spiel und untermauerten die gute Form aus zuletzt sieben Spielen ohne Niederlage. Allerdings plagten FCN-Coach Robert Klauß Verletzungssorgen. Nach dem 1:1 gegen Kiel gab es drei Wechsel: Mühl, Dovedan und Shuranov begannen für Margreitter (Bank), Nürnberger (Verletzung am Hüftbeuger) und Borkowski (Weisheitszahn-Operation). Neben Keeper Früchtl nahmen nur sechs Feldspieler auf der Bank Platz.
Terodde trifft kurz vor der Pause
Aber die Verletzungssorgen waren dem Club zu Beginn nicht anzumerken, die ersten 25 Minuten gehörten den Gästen. Doch Geis (10.), Hack (16.) und Dovedan (18.) ließen die Führung aus. Der HSV war zunächst nur durch Jatta gefährlich, der einen Kopfballaufsetzer auf das Tordreieck setzte (14.). Es folgt der Doppelschlag des HSV - auf den der Club stark antwortete: Ulreich ließ einen Distanzschuss nach vorne abprallen, Shuranov staubte ab (41.). Der Torschütze hätte beinahe den Doppelpack geschnürt, sein Kopfball ging knapp rechts vorbei (43.). Es ging nun Schlag auf Schlag - und kurz vor der Pause war der bis dahin unsichtbare Terodde zur Stelle und brachte die Rothosen mit 3:1 in Front (45.+2).
Kittel und Terodde machen es deutlich
Nach der Pause hatte der HSV das Spiel im Griff, verpasste durch Meißner (62., Latte, Mathenia hielt stark) und Kittel (65.) das 4:1. Von Nürnberg kam offensiv lange Zeit nichts, ehe Krauß mal einen raushaute und Ulreich den Schuss an den Querbalken lenkte (74.). Einige Minuten später stand es dann verdientermaßen 4:1, Kittel durfte zu frei abschließen und schob rechts ein (76.). Der HSV blieb weiter hungrig. Und nachdem Mühl den eingewechselten Wintzheimer im Strafraum festgehalten hatte, erzielte Terodde vom Punkt den Doppelpack (80.).
Rosenlöcher trifft traumhaft
Es war also eine deutliche Sache für die Hamburger, die auch an ihrer Tordifferenz arbeiteten. Der Schlusspunkt dieser Partie gehörte allerdings dem Club: Rosenlöcher traf traumhaft in den rechten oberen Knick und stellte mit seinem ersten Zweiligator den Endstand her (89.).
Der HSV ist vor dem Gastspiel in Osnabrück am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) wieder bis auf drei Punkte am Dritten Fürth dran, dessen Tordifferenz um zwei Treffer schlechter ist. Nürnberg empfängt zur gleichen Zeit Spitzenreiter VfL Bochum.