Kiels Trainer Ole Werner setzte nach dem 2:0 gegen Sandhausen unter der Woche etwas überraschend Lee und auch Reese auf die Bank, gönnte den beiden in dem straffen Programm wohl eine Pause. Dafür begannen Mühling und Porath.
St. Paulis Coach Timo Schultz hatte keinen Grund, Spieler zu schonen, immerhin lag das letzte Spiel, ein 2:1 gegen Greuther Fürth, knapp zwei Wochen zurück. Dementsprechend brachte Schultz dieselbe Elf wie gegen das Kleeblatt auf den Rasen.
St. Pauli läuft an, doch Kiel schlägt doppelt zu
Dass St. Pauli die beste Mannschaft der Rückrunde ist, zeigten die Hamburger vom Anstoß weg. Tolle Kombinationen, schnelles Umschalten und hohes Pressing im Anlaufverhalten ließen die Störche kaum aus der eigenen Hälfte kommen. Doch weder durch Burgstaller (11.) noch durch einen verdeckten Schuss von Kyereh (13.) gelang das Führungstor - das fiel dann auf der anderen Seite.
Der 32. Spieltag
Dort bewiesen die Kieler wieder einmal ihre enorme Qualität im Offensivspiel: Becker verlor den Ball am eigenen Strafraum, Serra schaltete schnell und spielte Arslan frei, der nur noch einzuschieben brauchte (22.). Die Partie war damit auf den Kopf gestellt, doch damit nicht genug: Wenig später liefen die Kiezkicker in einen Konter, bei dem Serra wieder perfekt assistierte und somit Bartels die Möglichkeit zum Treffer eröffnete. Der Routinier ließ sich die Chance nicht nehmen - 2:0 (24.).
Burgstaller im Pech - Stojanovic im Glück
Mit den zwei Treffern im Rücken nahmen die Störche in der Folge Schwung aus dem Spiel und unterbanden so recht erfolgreich die wilden Angriffe der Hamburger. Ganz herauszunehmen war gerade Burgstaller aber nicht, doch der Österreicher scheiterte an Dähne (31.).
Kurz darauf hätte in diesem offenen Schlagabtausch Porath beinahe für die Vorentscheidung gesorgt, großen Anteil daran hatte St. Paulis Keeper Stojanovic. Der Winter-Neuzugang warf sich die Kugel nach dem Schuss fast selbst ins Tor - ob der Ball schon über der Linie war, blieb ungeklärt, da Mühling im Sichtfeld und im Abseits gestanden hatte.
So ging es nach einer unterhaltsamen und chancenreichen ersten Hälfte mit einem vermeintlich komfortablen Vorsprung für die Störche in die Kabinen.
Erneut Bartels und Serra - Kiel macht es deutlich
Und aus diesen kamen die Störche hochkonzentriert und weiter effizient, Bartels setzte sehenswert noch einen Treffer drauf und machte damit früh alles klar (49.).
Denn in der Folge war von der Spielfreude, für die die Kiezkicker in der Rückrunde bisher so bekannt sind, nichts mehr zu sehen. Stattdessen taten die Gastgeber noch mehr, um das Torverhältnis aufzuhübschen, schließlich ist es auch in diesem Bereich im Aufstiegsrennen enorm eng.
Stojanovic agierte erneut unsicher und ließ einen harmlosen Schuss von Hauptmann vor die Füße von Serra tropfen, der sich für seinen starken Auftritt mit dem 4:0 belohnte (67.).
St. Pauli war in der Folge bedient, die Störche konnten dank des höchsten Saisonsieges überraschend Kräfte schonen und sich für die kommenden Wochen vorbereiten.
Denn Kiel ist schon wieder am kommenden Montag (18 Uhr) zum nächsten Nachholspiel gegen Hannover gefordert, St. Pauli trifft dann am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) ebenfalls auf Hannover. Die Kiezkicker haben nun auch rechnerisch keine Chance mehr auf Relegationsrang drei, die KSV Holstein ist bis auf einen Zähler an Fürth herangerückt und hat noch ein Spiel in der Hinterhand.