Borussia-Coach Adi Hütter, dessen Zukunft vor dem Bundesliga-Finale in den Sternen stand, wechselte im Vergleich zum 1:1 in Frankfurt auf zwei Positionen: Stammkeeper Sommer rückte für Sippel zwischen die Pfosten, außerdem ersetzte Koné den angeschlagenen Beyer (muskuläre Probleme).
Drei Wechsel nahm Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß nach dem 2:4 in Leverkusen vor: Akpoguma, Bruun Larsen und Skov begannen für Kaderabek, Rutter und Dabbur.
Bundesliga, 34. Spieltag
Kramaric lässt den Doppelpack liegen
Von den anhaltenden Verletzungsproblemen ließen sich die Hoffenheimer nicht entmutigen, sie begannen selbstbewusst und belohnten sich nach nur drei Spielminuten dafür. Am Ende einer tollen Kombination legte Skov von rechts in die Mitte, wo Bruun Larsen klug durchließ und Kramaric eiskalt vollstreckte. Es hätte noch dicker kommen können für Borussia, doch Hoffenheims Kapitän schnürte nach 16 Minuten nicht den Doppelpack.
Von Gladbach kam offensiv wenig bis gar nichts, weswegen der Ausgleich auch überraschend kam: Die Hausherren profitierten von zwei Unsauberkeiten im Hoffenheimer Aufbauspiel, den Versuch Pleas konnte TSG-Keeper Baumann noch parieren - doch Stindl staubte eiskalt ab (26.).
Vogt zu plump
In der Folge war der VfL voll drin im Spiel und drehte die Partie kurz vor der Pause mit einem Doppelschlag. Erst verwandelte der starke Plea einen von Vogt verschuldeten Elfmeter (44.), dann nutzte Hofmann eine tolle Vorarbeit von Neuhaus zum 3:1-Halbzeitstand (45.+1).
Nach dem Seitenwechsel wollte Hoffenheim schnell zurück ins Spiel, sah sich deswegen aber etlichen Kontern ausgesetzt. Der erste gezielt ausgespielte brachte auch prompt das 4:1 für die Borussia. Hofmann schickte Embolo auf die Reise, der den Ball cool über Baumann hinweghob (53.). Embolo, Friedrich und Stindl verpassten es kurz darauf, den fünften Gladbacher Treffer nachzulegen (56., 57., 58.).
Der Arbeitstag von Embolo war kurz darauf beendet, weil der Schweizer nach einem Einsteigen von Vogt sichtlich Schmerzen hatte (63.). Von der Bank aus sah er, wie Hofmann nach 68 Minuten noch einen draufsetzte. Nach dem 5:1 war verständlicherweise ein wenig die Luft raus - und die Zeit reif für die "schönen" Geschichten.
Begeisterungsstürme bei Herrmann - Pfiffe für Ginter
Urgestein Herrmann, der unter der Woche abermals verlängert hatte, wurde bei seiner Einwechslung lautstark gefeiert und verpasste nur um Zentimeter den Einstand nach Maß (76.). Joker Ginter, der im Sommer nach Freiburg zurückkehren wird, wurde dagegen mit deutlich vernehmbaren Pfiffen empfangen (80.).
Bei den Gästen ließen derweil die Joker Che und Proschwitz (80., 82.) zwei mehr als ordentliche Gelegenheiten, doch noch auf 2:5 zu stellen, aus. So blieb es letztlich beim verdienten Kantersieg für die Borussia, die sich nach dem Fehlstart fangen konnte.
Ein Sinnbild für die letzten Wochen war es dagegen für die TSG, der nach einer erfolgreichen Runde im Schlussspurt die Puste ausging. Das Team von Coach Hoeneß wird in der kommenden Saison ebenso wenig in internationalen Wettbewerben vertreten sein wie die Borussia. Gladbach beschließt die Saison auf Rang zehn.