Noch eine Großchance für Greuther Fürth: Adlung vergibt gegen den MSV aus kurzer Distanz. dpa
Bei der SpVgg Greuther Fürth gab es im Vergleich zur jüngsten 0:1-Niederlage in Augsburg folgende personelle Änderungen: Adlung, Caillas und Kucukovic spielten an Stelle von Kelhar, Schröck und Reisinger.
Duisburgs Trainer Rudi Bommer brachte nach dem 1:1-Unentschieden gegen den SC Freiburg den wiedergenesenen Torhüter Koch für Beuckert sowie Lavric für Book.
Duisburg überraschte noch vor dem Anpfiff mit der Verpflichtung des zuletzt vereinslosen Defensiv-Spezialisten Quido Lanzaat bis zum Saisonende. Der Niederländer soll die Personalprobleme der "Zebras" nach den Ausfällen von Stefan Blank (Thrombose im Knie) und Necat Aygün (Muskelfaserriss) beheben. Bis zum Ende der vergangenen Saison spielte der 27-Jährige bei Duisburgs Ligakonkurrent 1860 München.
Der 8. Spieltag
Auf der linken Fürther Angriffsseite duellierte sich Caillas mit Christian Weber, der vor der Saison von den Franken zu den "Zebras" gewechselt ist. Mit Schlicke stand in der Duisburger Innenverteidigung ein weiterer Ex-Fürther auf Seiten der Bommer-Elf.
Beide Teams begannen verhalten, scheuten das Risiko. Duisburg wollte nach vier sieglosen Spielen nicht ins offene Messer laufen, Greuther Fürth strebte die Spielkontrolle an.
Die Führung für Greuther Fürth fiel denn auch etwas überraschend mit der ersten Torchance des Spiels überhaupt: Danny Fuchs brachte einen Freistoß von der linken Seite herein, Torhüter Koch stieß mit Schlicke und Idrissou zusammen, Kleine schaltete am schnellsten und schoss aus vier Metern ins leere Tor ein (12.).
Und nur sieben Minuten später musste Koch erneut hinter sich greifen: Danny Fuchs zog aus 24 Metern ab, der Ball wurde ganz leicht abgefälscht, machte dadurch aber einen Bogen über Koch hinweg und landete im Tor. Bitter für den Keeper.
Vom MSV war wenig zu sehen. Die Duisburger waren zwar bemüht, wieselten emsig durchs Mittelfeld, die Laufwege waren aber zum Teil nicht abgestimmt, die Abspiele waren häufig zu unpräzise. Zudem stand die Defensive der Franken sehr gut organisiert und sicher.
Ganz anders sah es auf der anderen Seite aus: Ecke Caillas von rechts, Adlung kam am linken Fünfmeterraumeck zum Schuss, doch Bugera rettete auf der Linie (33.).
Fürth war auch in der Folge das klar bessere, weil zweikampfstärkere und genauer abgetimmte Team. Duisburg blieb in vielen Belangen sehr viel schuldig.
Caligiuri sollte in der zweiten Hälfte dem MSV-Spiel mehr Impulse geben als es Willi zuvor gelang. Die gesamte Duisburger Mannschaft kam wie ausgewechselt aus der Kabine. Die "Zebras" entwickelten enorm viel Druck und kamen folgerichtig zum Anschlusstreffer: Weber flankte von halbrechts in den Strafraum, Lavric verlängerte auf die halblinke Position zu Idrissou, der mit links flach aufs Tor schoss. Kleine konnte auf der Linie nicht mehr retten (50.).
Rassige Zweikämpfe: Fürths Timm gegen Duisburgs Filipescu dpa
Und Duisburg blieb am Drücker. Zunächst konnte Mavric noch mit einer super Parade gegen einen Kopfball von Tararache retten. Doch in der 57. Minute war auch der gute Torhüter machtlos: Mokhtari brachte einen Freistoß mit Effet nach innen, Caligiuri sprang in den Ball und fälschte diesen unhaltbar ab.
Dann ging es weiter Schlag auf Schlag! Mijatovic wollte zu Mavric zurückspielen, verfehlte mit seinem Pass aus 17 Metern Torentfernung aber seinen Keeper, der Ball trudelte ins Tor (58.). 2:3. Kurios!
Nur vier Minuten später klingelte es erneut im Kasten der Franken: Mokhtari brachte wieder eine Ecke von rechts herein, Caligiuri sprang heran und köpfte aus acht Metern aufs kurze Eck, wo Caillas den Ball passieren ließ (62.). Und im direkten Gegenzug, vom Anpfiff weg, verkürzte die SpVgg auf 3:4! Fuchs schoss scharf aus 16 Metern, Filipescu fälschte ab, Caillas kam aus halblinker Position aus acht Metern zum Schuss und vollendete zum 3:4.
Das Spiel behielt seinen hohen Unterhaltungswert. Es war ein offener Schlagabtausch, den sich beide Teams lieferten, mit Vorteilen für Duisburg. Mokhtari setzte sich nach Zuspiel von Caligiuri gegen vier Fürther einschließlich Mavric durch, doch seinen Flachschuss kratzte Kleine von der Linie (72.).
Doch auch Fürth besaß die Chance zum Ausgleich: Schröck flankte von der rechten Seite, Lanig köpfte aus acht Metern an den rechten Pfosten (81.).
Fürth spielte in der Schlussphase lange Zeit zu zehnt. Andreasen zog sich eine Platzwunde zu, die nicht gestillt werden konnte. Derweil kam der MSV zur nächsten "Hundertprozentigen": Idrissou schoss aber freistehend aus elf Metern halblinker Position am rechten Pfosten vorbei. Das hätte bereits die Entscheidung sein können (88.).
In der Nachspielzeit erzielten die "Zebras" noch den fünften und entscheidenden Treffer: Konter von Duisburg: Caliguiri spielte von rechts flach in die Mitte, Idrissou setzte sich gegen Kleine durch und spitzelte den Ball über die Linie (90.+1).
Duisburg, das vorerst in die Aufstiegsränge kletterte, muss erneut auswärts antreten und gibt in Burghausen beim Tabellenletzten seine Visitenkarte ab. Greuther Fürth gastiert nach der zweiten Niederlage in Folge in Braunschweig.