F95-Coach Daniel Thioune nahm nach dem 2:2 in Berlin nur eine personelle Änderung vor - und das gezwungenermaßen: Oberdorf fehlte mit muskulären Problemen, Gavory ersetzte ihn rechts hinten.
Bei den Gästen, die ohne den gesperrten Trainer Fabian Hürzeler auskommen mussten, lief nach dem 2:0 gegen Kaiserslautern exakt dieselbe Startformation auf. Ahlstrand, der nur wenige Stunden vor Anpfiff als Neuzugang präsentiert wurde, fehlte noch im Kader.
Hartel trifft doppelt
2. Bundesliga, 19. Spieltag
St. Pauli erwischte den besseren Start in die Partie, nach nur drei Minuten hatte Hartel die erste dicke Chance der Partie, scheiterte aber an Kastenmeier. Die Fortuna brauchte einige Minuten, ehe sie so richtig im Spiel angekommen war. Genau in diese Phase herein brachte Gavory Afolayan zu Fall. Der fällige Freistoß resultierte in einem Strafstoß, weil Vermeij in der Mauer mit dem Ellenbogen hantierte. Hartel ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und brachte die Hanseaten mit seinem 10. Saisontreffer in Führung (16.).
Bei der Fortuna fehlte im Spiel nach vorne die Genauigkeit und die letzte Konzentration. Auch in der Defensive war die Fortuna nicht immer sattelfest. So auch in Minute 26, als Saliakas zu viel Zeit zum Flanken hatte - auch Hartel war in der Mitte sträflich frei und bedankte sich mit seinem zweiten Treffer des Tages. Düsseldorf war um sofortige Antwort bemüht, doch Tzolis entschied sich nach feinem Doppelpass mit Tanaka für einen Querpass statt den direkten Abschluss - wohl die falsche Entscheidung (29.).
Kastenmeier vereitelt gegen Saad das 0:3
St. Pauli zog sich etwas zurück und überließ den Gastgeber den Ball, jedoch in Räumen, in denen die Kiezkicker es verkraften konnten. Stattdessen fokussierten sie sich auf Umschaltaktionen, wie die von Eggestein (40.). In der Nachspielzeit gelang es den Düsseldorfern, sich mit einem Pass von hinten zu befreien. Tzolis kam als letztes Glied in der Kette zum Abschluss, verzog jedoch (45.+1), so dass es mit einem 0:2 in die Pause ging.
Düsseldorf kam gut aus der Pause, hatte durch de Wijs gleich mal eine gute Kopfballgelegenheit (46.), auch Gavory (52.) und Tanaka (55.) versuchten es aus der Distanz - wenngleich sich die Gefahr bei den beiden Abschlüssen in Grenzen hielt. Die beste Chance in dieser Phase ging dann wiederum auf das Konto der Gäste, doch Kastenmeier parierte reaktionsschnell gegen Saad (56.). Abgesehen von einem recht deutlichen Abseitstreffer der Hausherren (60.) gelang es den Hanseaten in der Folge, die Fortuna von ihrem eigenen Tor fernzuhalten.
Tzolis macht es noch einmal spannend
Durch Treu (67.), Hartel (68.) und Afolayan (77.) kam der Tabellenführer zu weiteren Abschlüssen. Quasi aus dem Nichts war die Fortuna plötzlich wieder mitten im Spiel, weil Tzolis einen Konter im Netz unterbrachte (83.). In Minute 89 hatte der Grieche per Distanzschuss sogar die Chance auf den zweiten Treffer, er verzog jedoch etwas überhastet. St. Pauli verteidigte in den letzten Minuten mit allen Mann und ließ so auch bei den vielen hohen Bällen der Fortuna nichts anbrennen. So blieb es am Ende beim verdienten 2:1-Sieg der Gäste, die somit ihre Tabellenführung behaupten.
Schon am Dienstag hat die Fortuna die Chance, um sich zu revanchieren. Dann treffen beide Teams nämlich im Viertelfinale des DFB-Pokals aufeinander - allerdings in Hamburg (20.45 Uhr).