Rekord-Kulisse im Signal-Iduna-Park: 11.079 Zuschauer, davon etwa 5000 aus Essen, sahen das Aufeinandertreffen zwischen Aufsteiger Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund II. BVB-Coach Christian Preußer schickte im Vergleich zum 0:1 beim 1. FC Saarbrücken unter der Woche drei neue Akteure aufs Feld: Morey, Pohlmann und Njinmah begannen für Suver, Elongo-Yombo und Broschinski. RWE-Trainer Dabrowski wollte nach elf Gegentoren in drei Partien und dem 1:4 gegen Viktoria Köln die Defensive stabilisieren und bot erstmals eine Dreier- beziehungsweise Fünferkette auf: Herzenbruch rückt für Berlinski rein, Tarnat ersetzt Eisfeld im Mittelfeld.
Die Gäste zogen sich weit zurück, Sturmspitze Engelmann attackierte erst auf Höhe der Mittellinie. Dortmund machte das Spiel, aber der Routinier hatte die erste dicke Chance, als er sich um Papadopoulos drehen und abziehen konnte - vorbei (16.). In Führung ging dann aber der BVB II. Golz legte sich einen Rückpass zu weit vor, Fink war zu Stelle und stocherte am verduzten Keeper vorbei zur Führung ein (22.). Morey, der nach 15 Monaten Verletzungspause wegen eines Kreuzbandrisses sein Pflichtspielcomeback gab, mischte auf der rechten Seite gut mit und schaltete sich immer wieder im Spiel nach vorn ein.
Ein Verteidiger als Sturmspitze
Dortmund blieb so überlegen, hatte aber nur gelegentlich klare Chancen. Essen wiederum öffnete sich nur langsam. Der umtriebige Ennali prüfte Keeper Lotka mit einem Freistoß (37.) und kam dann beim Kopfball nicht richtig an den Ball (38.). Finnsson traf auf der anderen Seite immerhin das Außennetz (44.).
3. Liga, 4. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel machte RWE mehr Dampf. Wieder scheiterte der 20-Jährige an Lotka: Erst mit einem Distanzschuss aus mittiger Position (55.), dann mit einem Schlenzer, nachdem er Finnsson ausgetanzt hatte (56.). Dabrowskis Team drückte nun immer mehr, Preußers Profis ließen sich langsam aber sicher im eigenen Abwehrdrittel einschnüren und der etatmäßige Innenverteidiger Bastians gab im Endspurt sogar die RWE-Sturmspitze.
Nur zu einem Treffer führte das nicht: Der eingewechselte Plechaty tauchte gleich zweimal rechts frei am langen Pfosten auf und konnte schießen, verzog aber jedes Mal deutlich (83., 90.+3). Entlastung versprachen nur wenige, verhaltene Konter nach Befreiungsschlägen, doch BVB-Abwehrchef Antonios Papadopoulos räumte immer wieder die RWE-Angriffe auf.
Am Ende behielt der BVB die Punkte daheim, Dortmund muss nun nächsten Samstag (14 Uhr) in Mannheim ran. RWE ist nach drei Niederlagen und einem Remis bereits unter Druck und spielt ebenfalls am Samstag (14 Uhr) Essen gegen den FC Ingolstadt.