Saarbrückens Coach Uwe Koschinat, der mit seinem Team prächtig in die neue Drittliga-Saison gestartet war (das 2:0 gegen die SV Elversberg war bereits der zweite Sieg im zweiten Spiel bei noch keinem Gegentor), musste beim Vergleich mit den im Vorfeld nur bei einem Pünktchen stehenden Dortmundern ganze fünfmal tauschen: Uaferro, Krätschmer, Gnaase, Rabihic und Cuni begannen anstelle von Thoelke (Bluterguss am Sprunggelenk), Frantz (Beckenprellung), Kerber, Schwede (Wadenprobleme) und Jacob (muskuläre Probleme). Abgesehen von Thoelke konnte der Rest der genannten Akteure immerhin auf der Bank Platz nehmen.
Der Favoritenrolle wurde der FCS aber auch mit den Veränderungen vollends gerecht: Der von Christian Preußer trainierte BVB, jüngst mit 0:4 gegen den FC Ingolstadt baden gegangen, kam zuhauf zu spät, gewährte zu viel Raum und konnte mehrmals von Glück sowie Torwart Lotka reden. Der im Sommer von Hertha BSC gekommene Keeper, der sich in dieser Drittliga-Saison immer mit Unbehaun abwechseln wird und nur eine von ebenfalls fünf Veränderungen war (Suver, Finnson, Elongo-Yombo und Broschinski für Coulibaly, Semic, Aning und Pohlmann), patzte zwar früh auch einmal, besserte diesen Fehler gegen Cuni aber sofort aus (10. Minute).
Lotka steht seinen Mann
Es folgte eine Lotka-Glanztat gegen einen frechen Heber von Routinier Jänicke in dessen 350. Drittliga-Einsatz (13.), eine Lotka-Touchierung nach einem Cuni-Freistoß, sodass die Kugel auf der Latte landete (34.), und noch ein schneller Lotka-Abtaucher bei einem harten Abschluss von Rabihic (36.). Kurzum: Ohne den Ex-Berliner wären die Westfalen nicht mit einem 0:0 in die Pause gegangen.
3. Liga - 3. Spieltag
Die Null vorn hätten die Schwarz-Gelben derweil auch in eine Eins abändern können. Denn trotz aller Nachteile in der Gesamtbetrachtung wurden die Borussen zweimal auch richtig gefährlich vor dem Saarbrücker Kasten: Schlussmann und Kapitän Batz rettete jedoch bärenstark bei einem Heber von Fink (22.) und parierte zudem gegen Elongo-Yombo in höchster Not (45.+1).
Grimaldi hat das letzte Wort
Mit Wiederbeginn stellte sich der BVB II besser an, stand vor allem defensiv sicherer und war so in der Anfangsphase das tonangebendere Team. Gute Möglichkeiten für Fink (50.) und Kamara (54.) verdeutlichten das, blieben aber ungenutzt - was sich noch rächen sollte. Vor allem, weil später auch noch Joker Pasalic (77.), Joker Njinmah (80.) und erneut Fink nach guter Njinmah-Vorarbeit aus sehr guter Lage die Führung verpassten (90.+2).
So konnten die heimischen Saarländer weiterhin am dritten Sieg im dritten Spiel in dieser neuen Saison arbeiten - und das taten sie mit Erfolg. Gerade durch die Hereinnahme von Grimaldi als zusätzlichen Stoßstürmer war der Druck nach vorn in der Schlussphase schon immer besser geworden, was gegen nur noch auf Konter lauernde Dortmunder seinen Höhepunkt tief in der Nachspielzeit fand. Nach Flanke von Krätschmer, der nicht richtig attackiert wurde, fand sich eben jener Grimaldi. Und wie schon am 1. Spieltag, als der 31-jährige Drittliga-Experte (über 200 Spiele für Uerdingen, 1860 München, Osnabrück & Co.) gegen Verl spät den 1:0-Siegtreffer markiert hatte, tütete der Angreifer erneut den Dreier für seine blau-schwarzen Farben ein (90.+4).
Am Samstag (14 Uhr) ist der 1. FC Saarbrücken, der mit neun Punkten und keinem Gegentor zusammen mit 1860 München und Ingolstadt ganz oben mitmischt, beim FCI zum ersten Topspiel zu Gast. Zur gleichen Zeit lädt Dortmunds Zweite Aufsteiger Rot-Weiss Essen zum Ruhrgebietsduell ein.