Am 3. Spieltag der neuen Drittliga-Saison kam es zu einem brisanten Aufeinandertreffen an der Bremer Brücke: Der VfL Osnabrück empfing den FC Ingolstadt. Beim letzten Gastspiel der Ingolstädter im Mai 2021 wurde der Abstieg der Osnabrücker aus der 2. Bundesliga besiegelten. Und das, obwohl der VfL das Relegations-Rückspiel mit 3:1 gewann und somit gegen die Oberbayern weiter zuhause ungeschlagen blieb. Im Ligaalltag hatten die Lila-Weißen also noch etwas gut zu machen.
Für diese Mission tauschte Osnabrücks Trainer Daniel Scherning nach dem 1:1 gegen Erzgebirge Aue auf drei Positionen: Joker-Torschütze Higl rückte für Engelhardt in die Startelf, Trapp startete für Chato und Kunze spielte für Simakala.
Schanzer-Coach Rüdiger Rehm sah nach dem 4:0 über Borussia Dortmund II keine Veranlassung, seine Mannschaft anzupassen und schickte dieselbe Elf auf den Rasen.
3. Liga - 3. Spieltag
Schwungvoller Auftakt an der Bremer Brücke
Die Partie nahm direkt Tempo auf, bereits in der zweiten Spielminute verzeichnete Osnabrücks Heider den ersten gefährlichen Abschluss. Doch auch die Schanzer waren gleich gut im Spiel, kamen durch Testroet erstmals gefährlich vors Tor (4.). Wenig später zappelte der Ball dann im Netz der Osnabrücker: Trapps Klärungsversuch nach einem Pass auf Doumbouya geriet zu kurz, so kam der Stürmer doch an den Ball und steckte durch auf Röhl, der in den Strafraum zog. Weder Trapp noch Kühn konnten bei dessen strammen Linksschuss den frühen Rückstand verhindern (6.).
Dann aber hatten die Ingolstädter Glück, dass sich Schiedsrichter Patrick Alt in der zehnten Minute bei Frankes ungestümer Klärungsaktion als letzter Mann gegen Heider gegen einen Pfiff entschied und weiterlaufen ließ, sonst hätte es auch Rot und einen Freistoß aus aussichtsreicher Position geben können.
Auch in der Folge blieb das Tempo hoch, auf beiden Seiten ergaben sich Möglichkeiten. Brenzlig wurde es dann aber erst wieder nach gut einer halben Stunde, als erst Testroet mit einem Fallrückzieher Kühn prüfte (30.), bevor Brackelmann einen Eckball per Kopf an die Latte setzte (36.). Gemessen an den Großchancen gingen die Schanzer mit einer verdienten Führung in die Pause.
Osnabrücker Aufbäumen kommt zu spät
Nach dem Seitenwechsel bemühten sich die Osnabrücker um den Ausgleich, kamen aber nicht zu klaren Aktionen. Am gefährlichsten war noch der Distanzschuss von Kunze, doch auch der stellte FCI-Schlussmann Funk nicht wirklich vor Probleme (52.). Nach einer Stunde war die Partie von vielen Fouls und Unterbrechungen geprägt, erst in der Schlussphase kam wieder mehr Spielfluss auf. Zu zwingenden Aktionen kamen die Osnabrücker dabei jedoch nicht, die Ingolstädter konnten locker Zeit von der Uhr spielen.
In der Schlussphase hatte dann der eingewechselte Neuzugang Bech die Chance, per flachem Distanzschuss für die Entscheidung zu sorgen, doch der Pfosten hielt die Osnabrücker im Spiel (84.). Der Pfostenknaller sorgte für den Weckruf für die Osnabrücker, die in der fünfminütigen Nachspielzeit dann doch nochmal aufdrehten. Doch erst parierte Funk stark gegen Engelhardt (90. +4), dann stand bei Oduahs Kopfball die Querlatte im Weg (90.+6).
Das Aufbäumen kam jedoch zu spät, die Führung für die Ingolstädter durch Röhl, der von Bundesligist SC Freiburg umworben wird, hatte Bestand - die Osnabrücker Revanche für die Relegations-Niederlage 2020/21 misslang. Am Samstag (14 Uhr) gastiert der VfL Osnabrück nun bei der punktlosen SpVgg Bayreuth. Der ungeschlagene FCI empfängt zeitgleich den 1. FC Saarbrücken, der ebenfalls neun Punkte nach drei Partien auf dem Konto hat.