Werder-Coach Florian Kohfeldt setzte auf zwei Startelf-Debütanten: Sowohl Rashica als auch Toprak feierten in dieser Saison ihre Premiere in der Startformation und ersetzten im Vergleich zum 1:1 bei Eintracht Frankfurt Chong (Bank) und Veljkovic (Adduktorenprobleme).
Ebenfalls zwei Wechsel nahm auch Kölns Trainer Markus Gisdol vor. Drexler, der bei der 1:2-Heimniederlage gegen die Bayern als Einwechselspieler getroffen hatte, durfte anstelle von Skhiri ran. Außerdem erhielt Katterbach links hinten den Vorzug vor Jannes Horn.
Großchance nach 45 Sekunden - Horn muss verletzt raus
Beinahe hätte Köln wie beim Freitagabendspiel in Stuttgart vor zwei Wochen schon in der ersten Minute einen Gegentreffer hinnehmen müssen, Horn bügelte aber eine viel zu lässige Rückgabe von Wolf aus und parierte nach nur 45 Sekunden im Eins-gegen-eins gegen Mbom. Die Kölner agierten in den Anfangsminuten schläfrig, arbeiteten sich aber nach und nach in die Partie, sodass sich ein ausgeglichenes Spiel entwickelte, das sich hauptsächlich zwischen beiden Strafräumen abspielte.
Dort entwickelten sich zahlreiche intensive Zweikämpfe mit vielen Fouls, darunter auch einem überharten von Wolf, der Eggestein in Kung-Fu-Manier auf Hüfthöhe traf. Der Rechtsverteidiger kam mit Gelb davon (22.). Im Spiel mit Ball scheuten beide Teams aber weiterhin das Risiko. Leichte Vorteile erspielte sich Werder, dass durch Mboms Schlenzer über das Tor (29.) zumindest noch einen Abschluss verzeichnete. Das wohl bemerkenswerteste Ereignis der ersten Hälfte war deshalb die Auswechslung von Kölns Schlussmann Horn, der sich an der Hüfte verletzt hatte und durch Zieler ersetzt wurde. Der ehemalige Nationalkeeper kam zu seinem Pflichtspieldebüt für die Rheinländer (39.).
Bundesliga, 7. Spieltag
Moisanders Klärungsaktion misslingt: Köln plötzlich in Führung
Im zweiten Durchgang kam die Partie ein wenig lebhafter daher, beide Seiten verzeichneten einige Gelegenheiten: Für Bremen verpasste Sargent den Ball nach einem Missverständnis zwischen Zieler und Özcan im Fünfmeterraum knapp (51.), Rashica schoss aus der Distanz über das Tor (54.), Bornauw stand bei einem Bittencourt-Schuss im Weg (58.). Die Gäste verzeichneten ihre ersten beiden ernstzunehmenden Abschlüsse im gesamten Spiel durch Andersson Andersson (51., 61.).
In dieser Phase verlegte sich Köln fast ausschließlich aufs Kontern, überließ Bremen den Ball - und ging plötzlich in Führung: Nach einer Freistoßflanke von Duda misslang Moisanders Klärungsaktion, der Werder-Kapitän beförderte den Ball im Sprung mit der Fußspitze ins eigene Tor (67.).
Köln mauert - doch Bittencourt gleicht vom Punkt aus
Bremen tat sich gegen nun noch defensiv eingestelltere Kölner sichtlich schwer und benötigte einen Fauxpas der Gäste, um zum Ausgleich zu kommen: Bornauw bekam eine halbhohe Flanke des eingewechselten Chong an den Arm, Schiedsrichter Badstübner zeigte auf den Punkt. Der Ex-Kölner Bittencourt trat an und stellte locker auf 1:1 (82.). Selbst nach diesem Treffer verschanzten sich die Kölner weiter mit elf Spielern in der eigenen Hälfte. Bremen spielte auf Sieg, Bittencourt per Freistoß (86.) und Sargent per Kopf (90.+2) vergaben aber die beiden letzten Möglichkeiten auf den Siegtreffer.
Es blieb damit beim bereits vierten Bremer 1:1 in Folge - und auch Kölns Serie von saisonübergreifend 17 Spielen ohne Sieg bleibt bestehen. Nach der Länderspielpause können die Rheinländer den Bann am 22. November (18 Uhr) gegen Union Berlin brechen, Bremen gastiert tags zuvor (15.30 Uhr) beim FC Bayern.