Als Kellerduell angekündigt, bot auch die Partie selbst wenig Spitzenfußball. Die erste Hälfte wirkte zerfahren und war folglich ereignisarm. Tempo und Niveau waren überschaubar - wie auch die Anzahl der Chancen.
Biedere erste Hälfte
Bundesliga, 32. Spieltag
Bielefeld, das von Marco Kostmann gegenüber der 1:3-Niederlage in Köln mit Ince, Castro, Kunze und Laursen für Serra, Schöpf, Vasiliadis und Bello ins Rennen geschickt worden war, verzeichnete lediglich einen Abschluss in Durchgang eins: Okugawa - der ohnehin im Abseits stand - konnte Lotka nicht überwinden (38.).
Für die leicht besseren Berliner, bei denen Felix Magath nach dem 2:0 gegen den VfB Stuttgart Richter für den Gelb-gesperrten Darida gebrachte hatte, wurde Selke gleich zweimal gefährlich vorstellig (23., 24.). Beide Male konnte jedoch Ortega Moreno parieren.
Castro verzieht - Tousart ohne Probleme
Unterhaltsamer ging es in Durchgang zwei zu: Beinahe hätte Castro die gesteigerten Bielefelder in Führung gebracht - der Routinier schoss aber drüber (51.). Das sollte sich rächen. Ohne Gegnerdruck köpfte Tousart eine Plattenhardt-Ecke problemlos ein (55.).
Zwei Minuten später forderten die Arminen nach einem Zweikampf zwischen Nilsson und Pekarik Elfmeter (57.). Auch nach VAR-Überprüfung winkte Schiedsrichter Deniz Aytekin aber ab (59.). In der Folge war dem Spiel mehr "Abstiegs-Fight" anzumerken. Bielefeld gab sich nicht auf, während die Hertha die Führung verteidigte. Zu oft fehlte den Hausherren aber der letzte Schritt und die letzte Entschlossenheit, wie auch Serra (75.). Für die Gäste verzog Ascacibar (79.).
Wollschläger und Mittelstädt fahrlässig - Nilsson setzt den Lucky-Punch
In der Schlussphase wurde es dramatisch. Mit der Führung im Rücken und dem Rückstand Stuttgarts im Parallelspiel gegen Wolfsburg war der vorzeitige Klassenerhalt für Hertha fast schon sicher. Zudem hatten die eingewechselten Wollschläger und Mittelstädt die große Chance auf das 2:0, vergaben aber fahrlässig (88.). Und dann traf Stuttgart zum 1:1 - und vor allem: die Arminia glich aus. Eine Hereingabe von Hack drückte Nilsson per Kopf über die Linie und markierte den 1:1-Endstand (90.+1).
Die Arminia hält damit die Chance auf den Klassenerhalt am Leben, während die Berliner weiter rechnerisch gegen den Abstieg kämpfen müssen.
Für Bielefeld geht es am nächsten Freitag (20.30 Uhr) beim VfL Bochum weiter. Hertha hat tags darauf (18.30 Uhr) den 1. FSV Mainz 05 zu Gast.