Beide Teams benötigten im Kampf ums internationale Geschäft dringend einen Sieg, waren zunächst aber darauf aus, keine Fehler zu machen. Hoffenheim hatte in den ersten 20 Minuten leichte Vorteile, die Abläufe in der neuen Viererkette schienen zu funktionieren. Trainer Sebastian Hoeneß hatte nach dem 2:2 bei Eintracht Frankfurt Kaderabek und Baumgartner für den gesperrten Posch und Bruun Larsen von Beginn an gebracht, dadurch rückte Bebou wieder in die Offensive. Der schnelle Angreifer konnte sich aber ebenso selten in Szene setzen wie Dabbur, lediglich Kramaric strahlte gegen die kompakte Freiburger Defensive ein wenig Gefahr aus.
Christian Streich sah, dass sein Team mit Ball etwas Probleme hatte - gegenüber dem 3:3 gegen Gladbach agierte der SCF mit Gulde und Höler anstatt Jeong und Demirovic in der Startelf. Dennoch lagen die Gäste plötzlich in Führung, der erste Torschuss saß prompt: Hoffenheim konnte den Ball nicht entscheidend klären, wodurch Höler vor dem Strafraum zu Sallai querlegen konnte. Der Ungar zog direkt ab und versenkte die Kugel mit rechts im rechten Eck (23.).
Bundesliga, 32. Spieltag
Das Tor fiel in die bis dato beste Phase der TSG, nun übernahm aber Freiburg das Kommando. Hoffenheim musste zwischenzeitlich mehrere Ecken in Folge überstehen, schlug mit dem ersten eigenen Angriff nach dem Gegentor aber direkt zurück: Samassekou setzte Raum per präzisem Diagonalball auf links ein, die Flanke des Nationalspielers verwertete am ersten Pfosten der eingelaufene Kramaric - 1:1 (32.).
Stiller bringt Hoffenheim nur kurz in Führung
Der Ausgleich zeigte wiederum Wirkung bei den Breisgauern, nach vorne ging bis zur Pause nichts mehr. Anders bei den Kraichgauern, die durch Baumgartner die Chance hatten, das Spiel im ersten Durchgang noch zu drehen - der Österreicher schoss rechts im Strafraum aber über das Tor (39.).
Zum zweiten Durchgang brachte Streich Petersen für Gulde und stellt damit auf eine Viererkette um - der bis dato harmlose Angriff sollte verstärkt werden. Die defensive Stabilität ging dadurch aber kurz verloren, die TSG drehte das Spiel: Kramaric bediente links im Strafraum Stiller, der sich unbedrängt drehen konnte und mit links rechts unten einschoss (49.).
Höler erst kläglich, dann zur Stelle
Freiburg schlug aber direkt zurück, keine 60 Sekunden später stand es 2:2: Grifo legte vor dem Strafraum für Günter auf, der Kapitän der Gäste schweißte den Ball aus 17 Metern mit links rechts unten ein (50.). Es entwickelte sich ein offenes Spiel, um den Strafraum herum agierte vor allem aber die TSG zu kompliziert. Nach 62 Minuten hatte Höler die große Chance, Freiburg erneut in Führung zu bringen, wenige Meter vor dem Tor traf der Angreifer den Ball aber nicht richtig. Was ihm in dieser Szene mit dem Fuß nicht gelang, klappte acht Minuten später aber mit dem Kopf: Günter flankte einen Freistoß an den zweiten Pfosten, wo Höler richtig stand und aus kürzester Distanz einköpfte.
Das Spiel war somit erneut gedreht, der SCF legte einen weiteren Treffer direkt hinterher: Der eingewechselte Jeong ließ Vogt im Strafraum stehen und Baumann keine Chance - 4:2 für die Gäste (72.). Die TSG reagierte mit wütenden Angriffen, vor allem der ins Spiel gekommene Rutter machte ordentlich Alarm. Sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit hatte der Franzose großen Anteil daran, dass es nochmal spannend wurde: Nach einem Tempodribbling legte er links raus zu Raum, dessen Hereingabe drückte Rudy am ersten Pfosten mit etwas Glück über die Linie.
Rutter verpasst das 4:4
Der Lucky Punch war Rutter aber nicht vergönnt, in der zweiten Minute der Nachspielzeit schoss er einen Abpraller nach einer starken Parade von Flekken aus kurzer Distanz über das Tor - es blieb somit beim 4:3 für die Gäste. Durch den Sieg hat Freiburg das internationale Geschäft für die kommende Saison gesichert - zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte. Aktuell belegt der SCF Platz 4, am Montag können Leipzig und Leverkusen noch nachziehen. Für die TSG sind die internationalen Plätze derweil in weite Ferne gerückt, am nächsten Samstag (15.30 Uhr) benötigt Hoffenheim im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen unbedingt einen Sieg. Freiburg hat parallel Union Berlin zu Gast und könnte den Kraichgauern mit einem Sieg helfen.