Eine Entzweiung mit den Fans hat es nach dem 0:2 bei Hertha BSC also nicht gegeben: Mit Thommy, Karazor und Marmoush statt Stenzel (verletzt), Mangala und Führich (beide Bank) begann der VfB Stuttgart mit dem heimischen Anhang im Rücken sehr engagiert. Deutlich nüchterner, dabei aber kontrollierter agierten die Wolfsburger, die ebenfalls keine große Anlaufzeit brauchten.
Lacroix startete im Vergleich zum 5:0 gegen Mainz für den angeschlagenen Bornauw, sein Nebenmann Brooks köpfte den VfL nach einem Eckball platziert in Führung (13.). Zuvor hatte bereits Nmecha eine Großchance verbucht (10.) - insgesamt taten sich die Gäste im letzten Drittel leichter. Stuttgart ließ im organisierten Spiel mit Ball mal wieder Wünsche offen.
Die Schwaben näherten sich in erster Linie aus der zweiten Reihe an - Thommy (20.) und Sosa (40.) in den aussichtsreichsten Situationen. Doch insgesamt wirkte der im Passspiel mitunter unsaubere VfB dem Ausgleich nie wirklich nahe, auch durch Tiago Tomas' zu laschen Drehschuss nicht (42.).
Bundesliga, 32. Spieltag
Das Verzweifeln am eigenen Angriffsspiel
Die Wölfe taten in Führung liegend erst mal nicht viel mehr als nötig, auch nach der Pause nicht. Defensiv präsentierten sie sich gefestigt genug - zumindest für die schwachen Angriffsbemühungen des VfB.
Stuttgart war sich seiner Herangehensweise nicht immer sicher: Sosa tauchte schräg vor Casteels auf, brach aber ab - kurz darauf versuchte Anton den Gewaltschuss aus über 30 Metern (beides 68.). Während der VfL in Unterbrechungen immer wieder voller Hingabe an der Uhr drehte, verzweifelte der VfB geradezu am eigenen Angriffsspiel.
Die Heim-Niederlage nahm gerade Konturen an, als Führich in der 89. Minute Millots weiche Flanke am zweiten Pfosten unters Tordach schoss - zwei Minuten vorher hatte Müller gegen Wind noch das 0:2 verhindert (87.).
Für Stuttgart, das nun wieder theoretische Chancen auf Platz 15 hat (vier Punkte hinter Hertha), geht es am nächsten Sonntag (17.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim FC Bayern München weiter. Das durch den Punkt sicher in der Liga verbleibende Wolfsburg ist tags zuvor (15.30 Uhr) beim 1. FC Köln zu Gast.