Bundesliga

Wie gut ist der THW Kiel der Gegenwart? Der Meister im Check

Handball-Bundesliga-Vorschau, Teil 2

Wie gut ist der THW der Gegenwart noch? Meister Kiel im Check

Bereit für die nächste Meisterschaft? Elias Ellefsen a Skipagötu, Filip Jicha und Domagoj Duvnjak (v.li.).

Bereit für die nächste Meisterschaft? Elias Ellefsen a Skipagötu, Filip Jicha und Domagoj Duvnjak (v.li.). imago images (3)

Wie lief das Transferfenster?

Es gab schon leichtere Transferperioden für Fans des THW Kiel: Welthandballer Niklas Landin (Aalborg), Rückraum-Ass Sander Sagosen (Kolstad) und Spielmacher Miha Zarabec (Wisla Plock) verließen den Rekordmeister allesamt in diesem Sommer. Dass das Trio ein Loch reißen wird, ist unbestritten. Doch wie groß ist dieses am Ende wirklich?

Der THW-Start auf einen Blick

Als Landin-Ersatz verpflichteten die Verantwortlichen den französischen Olympiasieger Vincent Gerard (Saint-Raphael Handball), der seinen dänischen Vorgänger nicht gleichwertig ersetzen kann. Deutlich näher an dieses Niveau kommt Barcelonas Kapitän Gonzalo Perez de Vargas, dessen Zusage die Kieler für den Sommer 2025 haben.

Für die Vakanz im rechten Rückraum wurde mit Eduardo Gurbindo ein 35-jähriger spanischer Europameister geholt. Dem 21-jährigen Elias Ellefsen a Skipagötu, Top-Talent der Färöer, wird eine große Zukunft vorausgesagt. Torwart-Talent Magnus Bierfreund wurde hochgezogen, der 19-Jährige sorgte in der Vorbereitung wegen Verletzungssorgen zwischen den Pfosten durchaus für Furore.

Was macht Hoffnung, was Sorgen?

In Kiel dürfen sich die Fans in jedem Fall auf die Mannschaft der Zukunft freuen, die schon im nächsten Sommer mit dem dänischen Halbrechten Emil Wernsdorf Madsen und Nationalspieler Lukas Zerbe für Rechtsaußen verstärkt wird. Perez de Vargas kommt 2025 - und die Gerüchte rund um eine Verpflichtung des deutschen Top-Talents Julian Köster (am Dienstag bis 2026 in Gummersbach verlängert) halten sich weiter hartnäckig.

Die Gegenwart prägt eine erfahrene Mannschaft, die Verantwortungen nach den prominenten Abgängen im Sommer neu verteilen muss. Der Kern des Teams um Domagoj Duvnjak, Hendrik Pekeler und Niclas Ekberg ist eine verschworene Einheit und viel zu ehrgeizig, um der Konkurrenz den Titel einfach zu "überlassen". Der Spagat zwischen Champions-League-Strapazen und Bundesliga-Topspielen wird noch diffiziler, gerade wenn Spieler wie Landin oder Sagosen, die enge Begegnungen häufig auf die Seite des THW zogen, nicht mehr da sind.

Die Prognose

Vollmundige Ankündigungen, dass Titel irgendeiner Art in der neuen Saison angegriffen werden, hörte man aus Kiel im Sommer nicht. Cheftrainer Filip Jicha und Geschäftsführer Viktor Szilagyi betonten, wieder die Champions-League-Qualifikation anzupeilen - also mindestens Rang zwei. Auch um den werden sich aber mindestens vier Mannschaften streiten.

Hat eine Mannschaft - wie der SC Magdeburg in der Saison 2021/22 - einen schwer zu stoppenden Lauf, wird der schon in der Vorsaison teilweise strauchelnde THW wohl abreißen lassen müssen. Ansonsten ist den "Zebras" auch mit dem aktuellen Team alles zuzutrauen. In Ausscheidungsspielen sowieso, Kiel bewies in der Vergangenheit oft genug, dass es wie kaum ein anderer Klub mit Druck umgehen kann. Auch im nationalen Supercup an diesem Mittwochabend (19 Uhr) gegen die Rhein-Neckar Löwen?

msc

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