Das erste Stadtderby der Bundesliga-Geschichte am 1. Spieltag seit 1965/66, als 1860 München den damaligen Aufsteiger FC Bayern mit 1:0 bezwungen hatte, begann rassig. Union eroberte direkt nach dem Anstoß von Hertha die Kugel und Mittelfeldmann Khedira zog im Strafraum freistehend ab - sein Schuss wurde aber noch gerade so geblockt.
Ryerson scheitert zunächst noch
In der Folge entwickelte sich eine umkämpfte Partie. Ryerson, bei den Eisernen neben Diogo Leite einer von zwei neuen Spielern nach dem 2:1 n. V. in Chemnitz im DFB-Pokal (Gießelmann rückte auf die Bank und Heintz stand nicht im Kader), scheiterte in der dritten Minute am Abwehrbein von Uremovic, dem einzigen Neuen in Herthas Startelf nach dem Ausscheiden im Elfmeterschießen gegen Braunschweig (Boyata fehlte im Kader). Im Anschluss waren Torchancen für eine längere Zeit Mangelware. Hertha BSC hielt dagegen, wenngleich Union weitgehend Vorteile vorwies. Die Eisernen waren es auch, die die erste gute Gelegenheit aufs 1:0 hatten, doch Christensen parierte Ryersons Distanzschuss sehenswert (27.).
Bundesliga, 1. Spieltag
Wenig später war der Gästetorhüter geschlagen: Siebatcheu, der schon gegen Chemnitz als erstes traf und unter der Woche noch angeschlagen war, nickte ein - auch weil Kempf nicht hinterhergekommen war (31.). Während Hertha ohne nennenswerte Chancen in der ersten Hälfte dastand, hätte Union sogar erhöhen können: Doch wieder fehlten Ryerson Zentimeter zum Erfolg (38.).
Becker und Knoche mit dem Doppelschlag
Nach dem Seitenwechsel erwischte erneut Union den besseren Start. Siebatcheu köpfte nach Beckers Flanke wieder gefährlich aufs Tor, diesmal war Christensen auf dem Posten (46.).
Wie schon in Hälfte eins musste der Keeper die Kugel aber wenige Minuten später passieren lassen: Erst schlug Becker nach einem schönen Doppelpass mit Haberer zu (50.), und nur vier Minuten später durfte Knoche ungestört einnicken. Christensen sah beim dritten Treffer, der nach Videobeweis doch gegeben wurde, zudem nicht gut aus.
Hertha lange ohne Durchschlagkraft, dann kommt Lukebakio
Herthas neuer Coach Sandro Schwarz reagierte auf den 0:3-Rückstand mit einem Dreifachwechsel, der nicht viel brachte. Immerhin schoss Joker Kanga als erster Herthaner in der 60. Minute aus dem Spiel heraus auf Rönnow. Zwischenzeitlich 16:2 Torschüsse für Union zeigten aber, wie klar die Angelegenheit war.
Die Partie, die nach dem letzten Treffer der Hausherren deutlich an Tempo verlor, war am Ende früh entschieden und Urs Fischers Köpenicker verwalteten gegen verunsicherte Gäste phasenweise nach Belieben. Lukebakio erzielte nach einer schönen Einzelleistung zwar doch noch das 3:1 (85.), doch der vierte Sieg Unions in Serie im Stadtderby stand nicht mehr in Frage.
Union Berlin ist kommende Woche Sonntag in Mainz zu Gast (15.30 Uhr). Hertha BSC empfängt Eintracht Frankfurt am Samstag (15.30 Uhr).