Gladbachs Trainer Daniel Farke hatte beim 9:1-Pokaltriumph bei Oberligist Oberachern ein zufriedenstellendes Pflichtspieldebüt als Borussen-Coach gefeiert. Zum Bundesligastart sah er sich aber gleich gezwungen, seinen Kapitän Stindl (Faszienverletzung im Oberschenkel) ersetzen zu müssen. Koné erhielt das Vertrauen des Trainers, der darüber hinaus Sommer anstelle von Nicolas (nicht im Kader) zurück zwischen die Pfosten beorderte.
Hoffenheims Coach André Breitenreiter musste nach dem 2:0-Pokalsieg nach Verlängerung beim SV Rödinghausen ebenfalls seinen Kapitän ersetzen, da Hübner (Innenbandverletzung im Sprunggelenk) ausfiel. Ferner fand sich Bruun Larsen auf der Bank wieder, während Kabak und Rutter neu in der Startelf waren. Die nach dem Wechsel von Raum zu RB Leipzig vakante Position auf der linken Außenbahn bekleidete Skov.
Kernige Duelle und ein früher Platzverweis
Bundesliga, 1. Spieltag
Beide Mannschaften schienen heiß auf den Bundesliga-Start - das zeigte sich vor allem am läuferischen und kämpferischen Einsatz, der hüben wie drüben gegeben war. Für Schiedsrichter Daniel Siebert war es kein leichtes Spiel, da es in den Duellen auch mal kernig zur Sache ging. Aufmerksame Abwehrreihen waren das prägende Element dieser Partie, was aber auch zur Folge hatte, dass nennenswerte Chancen kaum geboten waren.
Die Fohlenelf hatte mehr Ballbesitz, konnte sich gegen die resolut verteidigenden Hoffenheimer aber nur selten behaupten. Es dauerte bis zur 32. Minute, ehe Plea so richtig Gefahr entfachte, als er aus 18 Metern haarscharf neben das Tor schoss - zu diesem Zeitpunkt stand es übrigens schon 1:0 für die Gäste, die zu allem Überfluss auch noch mit einem Mann weniger unterwegs waren.
Bensebaini erst unglücklich, dann überglücklich
Posch hatte zuvor binnen vier Minuten zweimal unglücklich agiert und sich früh die Ampelkarte eingebrockt (19.), daraufhin kam der erst kürzlich verpflichtete Nsoki unverhofft zu seinem Bundesliga-Debüt (24.) und durfte bei diesem sogleich die Führung der TSG bejubeln: Der agile Rutter narrte Bensebaini und bediente Kramaric, der wiederum viel Übersicht für den besser postierten Skov bewies - 1:0 (25.).

Jubelsprung: Robert Skov freut sich über das zwischenzeitliche 1:0. IMAGO/Eibner
Gladbachs Reaktion auf den Rückstand fiel klar aus: Der Druck wurde nochmals erhöht, nur fehlte der Fohlenelf weiterhin die Durchschlagskraft. So musste ein ruhender Ball für den Ausgleich herhalten - der hatte es aber in sich: Hofmanns lang gezogene Ecke von rechts köpfte Itakura ins Zentrum, wo der mit dem Rücken zum Tor stehende Bensebaini per wunderbarem Fallrückzieher den verdienten 1:1-Halbzeitstand markierte (42.).
Durchgang zwei startete zunächst wild - mit zwei dicken Chancen hüben wie drüben: Kramaric ließ seine Chance aber aufgrund eines für ihn ungewohnten technischen Fehlers verstreichen, während im direkten Gegenzug Scally die Latte streifte (49.). Damit hatte es sich aber schon wieder mit Aufregern, denn ansonsten ging es gemächlicher zur Sache. Zum Teil lag das auch an den Gladbachern, die die in Unterzahl spielenden Hoffenheimer locken wollten. Die TSG ließ sich auf dieses Spielchen aber nicht wirklich ein.
So plätscherte das weiterhin intensive Spiel weitgehend vor sich hin, ab und an unterbrochen durch den einen oder anderen nennenswerten Abschluss, wie Hofmanns zu ungenauem Freistoß (61.) oder Pleas Schuss, der knapp danebenging (62.). Hoffenheim hielt vor allem die Mitte dicht und war mit fortschreitender Spieldauer voll auf Defensive ausgerichtet, während Gladbach sich scheute, das Risiko weiter zu erhöhen; zu hoch war die Kontergefahr.
Plea glänzt als Vorbereiter
Das war auch nicht nötig, denn nach 71 Minuten war das Blatt gewendet: Plea setzte Thuram mit einen Steilpass toll in Szene, der das Zuspiel mit einem gekonnten Schuss ins lange Eck zum 2:1 veredelte. Hoffenheims Widerstand war gebrochen, erst recht, als Plea ein weiteres Mal als Vorbereiter glänzte und das 3:1 von Elvedi auflegte (78.). Das war zugleich der Endstand in dieser Partie.
Beide Mannschaften sind am kommenden Wochenende abermals samstags gefordert, Borussia Mönchengladbach gastiert beim FC Schalke (18.30 Uhr), Hoffenheim, das saisonübergreifend seit nunmehr zehn Ligaspielen sieglos (0-3-7), ist empfängt zuvor den VfL Bochum (15.30 Uhr).