Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo konnte wieder auf Sosa zurückgreifen, der das 1:2 in Freiburg aufgrund von muskulären Problemen verpasst hatte. Der Kroate startete anstelle von Coulibaly, außerdem begannen Mavropanos und Kalajdzic für Stenzel und Didavi.
Im Bestreben, endlich den ersten Heimsieg der Saison einzufahren, hatten die Stuttgarter, die in einem Sondertrikot antraten, zunächst durchaus Probleme mit dem forschen Angriffspressing der Mainzer. Dem Tabellenvorletzten sah man das beim 3:2-Coup gegen Leipzig gewonnene Selbstvertrauen an - auch wenn Siegtorschütze Barreiro mit einer Risswunde ausfiel und vom genesenen Fernandes ersetzt wurde. Durch einen der vielen frühen Ballgewinne in der Anfangsphase spielte sich Mainz auch die erste Chance der Partie heraus, Onisiwo schoss links daneben (11.).
Castro und Quaison müssen früh raus
Stuttgart glich zwar nach Abschlüssen schnell durch Gonzalez' Volley-Versuch aus (13.) und war ansonsten viel um Ballkontrolle bemüht. Für den gefährlichsten VfB-Abschluss des ersten Durchgangs sorgte jedoch ein Mainzer, Bell prüfte aus kurzer Distanz seinen Keeper Zentner (24.). Einen sehr bitteren Jubiläumstag verlebte Stuttgarts Kapitän Castro, der in seinem 400. Bundesliga-Spiel vorzeitig verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste (Förster kam). Der Jubilar war dabei aber nicht alleine: Fast zeitgleich musste auch Mainz-Coach Bo Svensson tauschen und Burkardt für den verletzten Quaison bringen (27.).
Fußballerisch sorgten die beiden Wechsel für einen kleinen Bruch im Spiel. Stuttgart war zwar die aktivere Mannschaft und verzeichnete gelegentliche Halbchancen, doch Mainz verteidigte leidenschaftlich und hielt auch spielerisch mit den Schwaben mit. Allerdings spielte sich die Partie nun hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen ab und wurde eher von vielen harten Zweikämpfen denn von feinen Kombinationen dominiert - das 0:0 zur Pause war folgerichtig.
Der 19. Spieltag
Sosas Maßflanke fungiert als Dosenöffner
Auch nach dem Seitenwechsel ging es zunächst unverändert zerfahren weiter, durch zahlreiche Fouls war die Partie häufig unterbrochen und Spielfluss kam kaum auf. Umso unvermittelter kam daher der Stuttgarter Führungstreffer: Sosa schlug von links aus vollem Lauf eine Maßflanke auf Kalajdzic, der sich gegen Niakhaté durchsetzte und ins linke Eck köpfte (55.). Einziger Wermutstropfen dieser tollen Vorlage aus VfB-Sicht: Sosa hatte sich verletzt und musste daraufhin ebenfalls ausgewechselt werden, für ihn kam Massimo.
Der Treffer tat dem Spiel merklich gut, beide Teams überbrückten das Mittelfeld nun deutlich zielstrebiger und kamen zu weiteren Abschlüssen. Mainz schnupperte durch einen Latten-Kopfball von Onisiwo am schnellen Ausgleich (61.), für Stuttgart verzeichneten Kalajdzic und Gonzalez jeweils Halbchancen (63.).
Super-Solo: Wamangituka macht alles klar
Letztlich war es aber wieder eine starke Individualleistung, die die Entscheidung brachte. Nach einem Missverständnis von Bell und Öztunali übernahm Wamangituka den Ball am eigenen Strafraum - und war dann einfach nicht mehr aufzuhalten. Der Kongolese spurtete mit Ball fast über den gesamten Platz, bevor er nach rund 80 Metern Sprint mit einem harten Abschluss sein elftes Saisontor markierte (72.).
Da das folgende Mainzer Anrennen wenig durchdacht daherkam, brachten die Schwaben das 2:0 letztlich souverän ins Ziel - und feierten damit im neunten Anlauf den ersten Heimsieg der Saison. Am nächsten Wochenende ist der VfB dann wieder in der Paradedisziplin Auswärtsspiel gefragt, am Samstag (15.30 Uhr) tritt Stuttgart in Leverkusen an. Zur gleichen Zeit hat Mainz Union Berlin zu Gast - und braucht dann dringend Punkte, um den Anschluss an den Relegationsrang nicht komplett zu verlieren.