Auch Christian Dingert wusste, dass es nicht nötig war, das Spiel in die Länge zu ziehen. Als sich die letzte Minute der ersten Hälfte dem Ende entgegenneigte, schaute er auf die Uhr. Eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden - dann pfiff der Schiedsrichter pünktlich ab und schickte die beiden Mannschaften nach höchst einseitigen 45 Minuten in die Kabinen.
Spielfreudig, kombinationssicher, selbstbewusst: So war der FC St. Pauli aufgetreten, während die Gäste aus Würzburg meist nur hinterherliefen und derart überfordert waren, dass sie zur Pause bereits mit drei Toren zurücklagen. Es war, man muss das so deutlich konstatieren, ein erheblicher Klassenunterschied.
St. Pauli hatte nach dem 3:1 in Aue zwar aus privaten Gründen auf Burgstaller verzichten müssen, das aber machte sich zu keiner Zeit bemerkbar. Mit einem von Kraulich abgefälschten Marmoush-Schuss gingen die Hamburger früh in Führung (4.) - dann erhöhte Benatelli nach einer Ecke (18.), ehe Paqarada mit einem herrlichen Distanzschuss das 3:0 erzielte (22.).
Kopacz schießt über das Tor
So war die Partie schon Mitte der ersten Hälfte entschieden, denn die Kickers brachten weder defensiv noch offensiv irgendetwas zustande. Einzige nennenswerte Offensivaktion: ein 15-Meter-Schuss von Kopacz, der über das Hamburger Tor flog (36.).
Der 29. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel legte St. Pauli erneut einen Frühstart hin: Paqarada fand Kyereh mit einer punktgenauen Flanke, der Angreifer nahm aus 13 Metern volley ab - 4:0 (50.). Würzburg steuerte nun einem ausgewachsenen Debakel entgegen, doch Daschner (61.), Dittgen (62.) und Kyereh (63.) zielten bei ihren Abschlüssen nicht genau genug.
St. Pauli nimmt das Tempo raus
Je länger die zweite Hälfte dauerte, desto mehr verflachte das Spiel. St. Pauli wollte nicht mehr - und Würzburg fehlten jegliche Mittel. So blieb es letztlich beim 4:0, durch das die Kickers der dritten Liga einen weiteren Schritt nähergekommen sind. Für St. Pauli hingegen war es der vierte Sieg in Folge.
Am Mittwoch (18.30 Uhr) können die Hamburger ihre Serie in Düsseldorf fortführen. Würzburg trifft bereits am Dienstag (18.30 Uhr) auf den SV Darmstadt 98.