Darmstadt startete traumhaft ins Spiel: Nach einer Minute ging Fürths Jaeckel 20 Meter vorm Tor mit der Hand zum Ball, zum fälligen Freistoß trat Standardspezialist Kempe an - und beförderte die Kugel mit Hilfe des Pfostens maßgenau ins Tor (2.). Nach ihrem frühesten Treffer in dieser Spielzeit nahmen die gegenüber dem 2:1-Sieg beim Hamburger SV auf vier Positionen veränderten Lilien um Ersatzkeper Klaus (Startelfdebüt in der 2. Liga), Mai, Schnellhardt und Honsak - die für die verletzt fehlenden Schuhen (muskuläre Probleme in der Wade), Pfeiffer (Syndesmoseverletzung) und Skarke (Adduktorenprobleme) sowie dem angeschlagenen Rapp (Wade) - spielten, das Tempo aus dem Spiel.
Wirklich etwas daraus machen konnte die von Stefan Leitl trainierte SpVgg Greuther Fürth aber nicht. Nachdem die Franken vergangene Woche aufgrund von Corona-Fällen bei Sandhausen nicht ran durften, starteten sie gegenüber dem jüngsten 1:0-Sieg in Heidenheim mit Raum statt Itter (Bank). Der Linksverteidiger scheiterte mit seinen Flanken aber ein ums andere Mal, genau wie dem Rest des Teams fehlte es ihm zu häufig an Genauigkeit. So gestaltete sich eine recht chancenarme erste Hälfte.
Dursun mal wieder zur Stelle
Bis hin zur 40. Minute blieb Kempes Treffer der einzige Schuss aufs Tor in der Begegnung. Dass Darmstadt vorm Kasten aktuell nervenstark ist, bewieß dann Toptorjäger Dursun: Der Stürmer kam nach einem Fehlpass Raums und einem clever durchgelassenen Schnellhardt-Zuspiel von Palsson im Strafraum an den Ball - und hämmerte ihn mit seinem 18. Saisontor unter die Latte (40.). Diesmal zeigte sich das Kleeblatt aber nicht geschockt und kam durch Nielsens parierten Heber (42.) und Seguins Pfostentreffer (45.+1) noch zu Gelegenheiten auf den schnellen Anschlusstreffer.
Der 29. Spieltag
Green mit dem Anschlusstreffer
Mit Wiederanpfiff gab es zunächst ein kleines Eckenfestival zu bestaunen, die Hereingaben auf beiden Seiten brachten aber keinerlei Ertrag ein. Dennoch war gut zu sehen, dass Darmstadt die kurze Drangphase der Fürther vor der Pause abzuwehren wusste. Das Kleblatt lief unermüdlich an, kam jedoch kaum zu Chancen - das sollte sich nach einer Stunde ändern: Dreimal kamen die Franken innerhalb kürzester Zeit zu guten Szenen vorm Tor, doch Kapitän Hrgota (61.), Meyerhöfer (62.) und Stach (63.) scheiterten. Die Fürther blieben in der Folge aber am Drücker und belohnten sich: Green nahm die Kugel nach Ablage von Hrgota direkt und sorgte per Volley aus kurzer Distanz für den Anschluss (69.).
VAR kassiert die Fürther Führung ein
Fortan war nur noch das Kleeblatt gefährlich vorm Tor zu sehen. Nur sechs Minuten nach dem Anschlusstreffer sollte daher der Ausgleich fallen: Raum kam am langen Pfosten zum Kofpball und drückte diesen hinter die Linie (75.). In der Schlussphase spielte weiter nur das Kleeblatt, zum Sieg reichen sollte es für die Franken aber nicht mehr - auch weil der Treffer von Joker Abiama aus der 85. Minute aufgrund einer Abseitsstellung zu Recht vom VAR einkassiert worden war. In der letzten Minute der Partie scheiterte auch Nielsen (90.+4).
Am Ende stand ein 2:2-Unentschieden, dass sich die Gäste regelrecht verdienten. Somit steht Fürth nun auf Platz zwei und hat nach starker Moral einen Punkt mehr auf dem Konto als der HSV (Platz drei, 50).
Darmstadt gastiert zum Start in die englische Woche am Dienstag (18.30 Uhr) in Würzburg. Fürth empfängt zur gleichen Zeit Braunschweig.