St. Paulis Trainer Timo Schultz nahm nach dem 1:1 im Nachholspiel bei den Würzburger Kickers sechs Änderungen vor: Hinten wurden Knoll (Gelb-Rot-Sperre) und Ohlsson (Gelb-Sperre) von Dzwigala und Buballa vertreten. Davor standen statt Aremu, Dittgen und Matanovic (alle Bank) Zalazar, Marmoush und Burgstaller von Beginn an auf dem Rasen. Zwischen den Pfosten bekam Neuzugang Stojanovic den Vorzug vor Brodersen (Bank).
Kiels Coach Ole Werner tauschte im Vergleich zum 1:2 gegen Osnabrück dagegen nur einmal Personal: Auf Rechtsaußen begann Reese statt Mees (Bank).
Marmoush wirbelt, verpasst aber wie Serra und Burgstaller
Ein motivierter FCSP versuchte vom Anstoß weg, dem Nord-Rivalen vom anderen Tabellenende Paroli zu bieten - was auch gelang. Die Kiez-Kicker wurden schon früh gefährlich, über den auffälligen Neuzugang Marmoush gleich zweimal aber noch nicht zwingend (8.). Eine bessere Chance wurde auf der Gegenseite ausgelassen: Serra stolperte den Querpass des links durchgebrochenen Bartels' aus wenigen Metern vorbei (14.).
Marmoush blieb indes dran und hatte eine weitere Gelegenheit, in die sich Mühling warf und dadurch in letzter Sekunde entschärfte (21.). Anschließend rückte Marmoushs Kollege Burgstaller in den Fokus, der aktiv war, jedoch mehrere Halbchancen vergab (22., 26., 29.). Aber auch die Gäste belohnten sich wenig später über Meffert (32.) und Serra (33.) nicht, sodass ein intensives Zweitliga-Spiel auf Augenhöhe torlos in die Pause ging.
Der 15. Spieltag
Nach Wiederbeginn machte Kiel Alarm: Reese (47.) und vor allem Serra per Kopf (50.) näherten sich an, ehe St. Pauli den nächsten Konter fuhr. Kyereh trieb die Kugel lange und bediente im richtigen Moment Marmoush, der sie aus zwölf Metern per Schrägschuss in den Winkel jagte (52.). Der überragende FCSP-Akteur hätte um ein Haar sogar nachgelegt, scheiterte nach einer herrlichen Drehung aber frei vor Gelios am Kieler Schlussmann (57.).
Ein Joker sticht - und verpasst den Turnaround
Werner reagierte mit einem Doppelwechsel, unter anderem kam Mees in die Partie - die der Joker drei Zeigerumdrehungen später mit seinem Kopfballtor nach Bartels-Flanke wieder offen gestaltete (62.). Zalazar ließ eine Freistoßchance aus (66.). Kiel war das noch druckvollere Team, erspielte sich in einer bis zum Schluss intensiven Begegnung aber kaum klare Chancen.
Mees kam am Fünfer zu einer weiteren Kopfballgelegenheit, konnte diese jedoch nicht aufs Tor bugsieren (81.). Auf der Gegenseite verpasste auch Becker das 2:1 (88.), sodass ein ansehnliches Nord-Duell - durchaus leistungsgerecht - ohne Sieger blieb.
St. Pauli, das als Vorletzter im Tabellenkeller stecken blieb, gastiert am Samstag (13 Uhr) in Hannover. Kiel, das das Hamburger Remis in Nürnberg nicht ausnutzen konnte, muss am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den Karlsruher SC ran.