Es lief die erste Minute der Nachspielzeit: Der FC Schalke 04 hatte kurz zuvor den Ausgleich der Sandhäuser verdauen müssen, fand aber doch noch einmal den Weg nach vorne. Nach Idrizis tollem Einsatz stand "natürlich" Terodde goldrichtig und drückte den Ball über die Linie - bei allen Königsblauen hatte die Freude keine Grenzen, denn aufgrund der Bremer Niederlage war S04 zurück an der Ligaspitze.
Schon zu Beginn übernahm Schalke beim SV Sandhausen das Heft des Handelns. Vor allem Churlinov, neben Kapitän Latza und Flick einer von drei neuen Spielern im Team von Mike Büskens (Drexler fehlte gelbgesperrt, Palsson und Thiaw nahmen auf der Bank Platz) nach dem 1:4 gegen Bremen, sorgte zunächst für Betrieb.
Drewes steht der Schalker Führung im Weg
Wie der Rechtsaußen drang S04 gegen tief stehende Sandhäuser jedoch selten entscheidend nach vorne. Erstmals richtig gefährlich wurde es nach 19 Minuten, als Terodde und direkt darauf Bülter an SVS-Keeper Drewes, der glänzend parierte, scheiterten.
Königsblau hatte klar mehr vom Spiel, brachte den Ball aber nicht im Tor unter. Zalazar per Freistoß (25.) scheiterte ebenfalls an Drewes, ansonsten war der Druck der Gäste im letzten Drittel nicht groß genug. Für Sandhausen, das vor Anpfiff die Vertragsverlängerung mit Coach Alois Schwartz bekanntgegeben hatte und im Vergleich zum 4:2 in Nürnberg anstelle von Soukou (nicht im Kader) mit Ajdini begann, schloss Testroet immerhin per Seitfallzieher ab, bugsierte den Ball aber klar drüber (13.). Ansonsten strahlten die Kurpfälzer in Hälfte eins kaum Gefahr aus.
2. Liga, 32. Spieltag
Kurz nach Wiederanpfiff gab es wieder einmal den starken Drewes in Aktion zu sehen. Der SVS-Keeper ließ sich von einem tückisch aufsetzenden Calhanoglu-Schuss abermals nicht aus der Ruhe bringen (49.). Kinsombi, der zur Pause für Seufert kam, fehlte bei einer aussichtsreichen Abschlussposition dagegen die Coolness (58.).
Terodde staubt ab - Diekmeier antwortet
Ansonsten dominierte Schalke das Geschehen. Nach einer kurzen Phase mit wenig Tempo war es letztlich Torjäger Terodde, der zuschlug: Churlinov traf nur den Pfosten, am gedankenschnellsten schaltete der Angreifer und staubte ab (74.)
Sandhausen konterte (69., Kinosmbi) derweil oft nicht sauber genug - in der Schlussphase gelang den Kurpfälzern schließlich der unerwartete Ausgleich. Erstens war der Treffer vom Spielverlauf nicht abzulesen. Und zweitens traf im Anschluss an Essweins Flanke Kapitän Diekmeier (83.), und das erst zum dritten Mal überhaupt in der 2. Liga.
Kuol sieht Rot
Bekanntermaßen ließ sich Königsblau aber nicht unterkriegen und erzielte spät das 2:1 durch Terodde (90.+1). Daraufhin passierte kaum noch etwas - zum Schluss grätschte Joker Kuol auf Seiten der Sandhäuser Ouwejan jedoch rüde um und sah zu Recht Rot (90.+6).
Der nächste Coup wie zuletzt beim FCN oder dem Rest des oberen Tabellendrittels (in der Rückrunde spielte der SVS gegen den HSV, Darmstadt, Bremen und St. Pauli jeweils 1:1) gelang also nicht. Sandhausen ist dennoch gerettet.
Als nächstes muss Sandhausen am Freitag (18.30 Uhr) in Paderborn ran. Schalke empfängt am Samstag (20.30 Uhr) mit St. Pauli einen Verfolger.