Die 0:1-Niederlage gegen den FC St. Pauli war für die Kogge bereits die vierte aus fünf Spielen seit der WM gewesen - mit Rhein, Ingelsson, Schröter und Munsy statt Malone, Dressel (beide Bank), Ananou (Oberschenkelverletzung) und Verhoek (gesperrt) wollte der FC Hansa gegen formstarke Karlsruher die Wende schaffen. Munsys Warnschuss in der 3. Minute machte erst mal einen guten Eindruck.
In der Anfangsphase bot Rostock den zuletzt dreimal erfolgreichen Badenern mindestens die Stirn, die im Vergleich zum 1:0-Sieg über Jahn Regensburg Ambrosius (muskuläre Probleme) und Breithaupt (Knöchelfraktur) durch Kobald und Jensen ersetzen mussten. So war es sogar ein wenig schmeichelhaft, als Wanitzek die Gäste vom Elfmeterpunkt in Führung brachte (16.). Roßbach hatte im Eins-gegen-eins-Duell Gegenspieler Kaufmann im Fallen ebenfalls zu Boden gebracht.
Kolke verhindert Schlimmeres
In der Folge übernahmen die Gäste aber mehr und mehr die Spielkontrolle. Weil Roßbach den Ball nach Nebels Flachschuss irgendwie selbst ins eigene Tor stolperte, stand es nach 25 Minuten sogar 0:2. Defensiv wacklige Rostocker durften sich bei Keeper Kolke bedanken, dass es nicht noch schlimmer kam: Er parierte gegen Schleusener (26.), Heise (30.) und noch mal ganz stark gegen Schleusener (41.). Sinnbildlich für die offensive Harmlosigkeit der Kogge war kurz vor der Pause Pröger, der sich in aussichtsreicher Abschlussposition verdribbelte (44.).
2. Bundesliga - 23. Spieltag
Auch nach Wiederbeginn blieb Karlsruhe das Team, das klarer und fehlerfreier nach vorne spielte. Während Hansa offensiv weiterhin kaum stattfand, hatte Franke auf der Gegenseite eine Kopfballchance, Kolke wäre bereits geschlagen gewesen (55.).
Nach einer Stunde schien die Messe gelesen zu sein, Kaufmann vollendete einen feinen Karlsruher Angriff - bei dem Vorlagengeber Schleusener jedoch knapp aus dem Abseits gekommen war (61.). Der VAR kassierte den Treffer ein und ließ den Hausherren etwas Resthoffnung.
Nur Lee erhält die Spannung aufrecht
Mit der Einwechslung von Lee hatte Trainer Glöckner noch einen Pfeil im Köcher, der Joker versuchte es immer wieder. Sein wuchtiger Linksschuss im Strafraum verlangte Gersbeck eine Parade ab, der Keeper stand aber schon richtig (69.). Ansonsten war das offensiv zu wenig von einer zwar beherzten Kogge, für die die Abstiegsränge trotzdem immer näher rücken.
Auf die Rostocker wartet in der kommenden Woche ein Auswärtsspiel am Sonntag gegen Hannover 96 (13.30 Uhr). Der Karlsruher SC empfängt, nun mit vier Siegen in Folge im Rücken, im Parallelspiel den Hamburger SV.