Es war ein Kunstschuss, der den Favoriten auf Kurs brachte. Ein direkter Freistoß, der das Pendel in Richtung HSV und Dieter Hecking nach 90 umkämpften Minuten schließlich mit leeren Händen dastehen ließ. Vor knapp drei Jahren hatte er noch beim Hamburger SV auf der Bank gesessen, dann aber die Trainingsjacke gegen ein Hemd eingetauscht. Hecking erklärte seine Trainer-Karriere für beendet und stieg beim 1. FC Nürnberg als Sportvorstand ein - nun führte ihn sein erstes Auswärtsspiel als Coach ins Volksparkstadion zurück.
Nach dem 1:0 gegen den SV Sandhausen nahm Hecking zwei Änderungen an seiner Startformation vor. Für Schleimer (Innenbandriss) und Lohkemper (Bank) begannen Nürnberger und Duman. Auch Heckings Gegenüber Tim Walter baute im Vergleich zum 1:1 in Darmstadt auf zwei Positionen um. Jatta und Katterbach ersetzten Heyer (Gelbsperre) und Königsdörffer (Bank).
Dompé trifft per Freistoß
2. Bundesliga - 23. Spieltag
Der HSV dominierte die Partie zwar von Anfang an, doch Nürnberg war äußerst griffig und machte die Räume eng. Der Club arbeitete diszipliniert gegen den Ball, geriet schließlich aber doch ins Hintertreffen: Dompé trat einen Freistoß aus rund 23 Metern direkt aufs Tor und traf in den Winkel - 1:0 (19.).
Auch nach dem Rückstand wich der Club nicht von seinem Plan ab. Der FCN machte den Hamburgern das Leben durchaus schwer und kam in der Schlussphase der ersten Hälfte zu einer guten Ausgleichschance, Duah scheiterte allerdings an Heuer Fernandes (38.), ehe Vindahl auf der anderen Seite das zweite HSV-Tor verhinderte (44.).
Dompé legt vor, Reis nach
Nach dem Seitenwechsel war Vindahl dann aber machtlos: Jatta flankte von der rechten Seite, Dompé legte ab, und Reis vollstreckte mit einem Flachschuss aus sechs Metern (52.).
Weil sich Nürnberg als zäher Kontrahent erwies, war es kein glanzvoller Auftritt des HSV, doch Walters Team hatte das Geschehen im Griff und brachte den Ball in der Schlussphase noch zwei weitere Male im FCN-Tor unter. Zunächst wurde Glatzels Treffer wegen eines Foulspiels an Schindler aberkannt (75.), in der Nachspielzeit war es dann aber der eingewechselte Königsdörffer, der mit einem Schlenzer aus 15 Metern den Schlusspunkt setzte (90.+5).
So feierte der HSV einen vollkommen verdienten Sieg und blieb auch im sechsten Spiel des Jahres ungeschlagen. Eine Serie, die nächste Woche erneut auf der Probe steht. Am Sonntag (13.30 Uhr) sind die Hamburger in Karlsruhe zu Gast, Nürnberg empfängt bereits am Freitag (18.30 Uhr) Eintracht Braunschweig.